Freitag, 27. Februar 2009

Ich packe meine Sachen und bin raus mein Kind, denn Ingo E ist auf der Reise und hat Rückenwind ...

Wie der Titel schon sagt geht es bald wieder weiter, ich bin schon viel zu lange in Perth. Wohin? Auf jeden Fall erst mal nach Adelaide, und dann weiter nach Alice Springs, ins rote Herz von Australien. Wie? Das steht nnoch nich ganz fest. Entweder per Roadtrip mit ein paar Leuten hier aus Perth oder per Zug. Der Roadtrip würde ungefähr ne Woche dauern, mit dem Zug sind es "nur" 2 1/2 Tage (ohne Schlafwagen, weil der ist sauteuer). Flugzeug scheidet aus, das hat einfach nicht genug Stil. Vermutlich geht es dann aber weiter nach Alice mit dem Flugzeug. Die andere Möglichkeit wäre nochmal der Zug, auch der braucht wieder mehrere Tage.

So, jetzt aber zu meinem eigentlichen Anliegen... Was ist denn los bei euch? Krieg gar keine Mails oder Anrufe oder so. Telefonieren nach Australien ist schweinebillig, falls das das größte Problem ist, und meine E-Mail Adresse ist ingoesp@gmx.de. Ich krieg hier schon Entzugserscheinungen immer wenn ich sehe, wie viele Mails die anderen hier kriegen. Haltet euch mal ran, sonst weiß ich ja gar nicht mehr was abgeht, wenn ich wieder nach Hause komme (ausgenommen davon ist natürlich meine Familie, die mich löblicherweise immer auf dem laufenden hält, was von mir sehr honoriert wird. Hab euch alle lieb!)

Also bis die Tage

Ingo

Donnerstag, 19. Februar 2009

Foto Update

Ihr Lieben! Es gibt wieder was zu kucken! Ich hab ein paar neue Bilderalben erstellt und Fotos hochgeladen. Neu sind die Alben

- Rottnest Island
- Australia Day und
- Caversham Wildlife Park

Zu letzterem werden irgendwann noch weitere Bilder folgen. Außerdem gibt es in dem Album "Perth" ein neues Nachtbild zu bestaunen.

Alles Liebe

Ingo

Dienstag, 17. Februar 2009

Ich leb noch

Moin! Es ist nicht wirklich viel passiert in der Zwischenzeit, von dem ich berichten kann, aberich moechte euch ja trotzdem auf dem laufenden halten. Ich bin immer noch in Perth und arbeite immer noch in der Metzgerei, allerdings spiele ich so langsam mit Abwanderungsgedanken, da ich doch nun schon eine geraume Zeit hier in Perth bin und ich mir den Rest ja auch noch anschauen will.
Letztes Wochenende war ich mit ein paar Freunden hier im Caversham Wildlife Park. So richtig wild war das life allerdings nicht. Die Kaenguruhs liessen sich alle fuettern und streicheln, genau so wie der Wombat und die ganzen Amphibien, die die da hatten. Fuer die Besucher mag das zwar schoen sein, ich kann mich aber mit dem Gedanken nicht so richtig anfreunden. Allerdings hab ich trotzdem mitgemacht und die Kaenguruhs gefuettert und gestreichelt. Fotos davon gibt es, sobald ich die von den anderen bekommen habe.

Bis dahin schicke ich erst mal warme gruesse ins kalte Deutschland. Hier sind es naemlich immer noch tagsueber so um die 35 Grad.

Bis die Tage

Ingo

P.S.: Das Foto in dem neuen Layout da oben ist uebrigens nicht aus dem Katalog, sondern von mir ... :)

Freitag, 6. Februar 2009

Australia Day oder der Tag, an dem Australien erfunden wurde.

Der 26. Januar ist für die Australier das, was für uns der 3. Oktober ist, der höchste Nationalfeiertag überhaupt, und hier in Perth wurde dieser Tag auch würdigst zelebriert. War das Feuerwerk zu Silvester doch eher enttäuschend, so bekam man im Vorfeld von allen Einheimischen zu hören, dass das Feuerwerk beim Australia Day alle Feuerwerke in den Schatten stellen würde, welche wir vorher gesehen haben (außer vielleicht das Silvesterfeuerwerk in Sydney). Was die Abhandlung dieses Tages angeht seien schon mal zwei Dinge vorweg verraten: 1. eine Bank ist zerstört worden, und 2. jemand hätte fast einen linken Haken abbekommen.

Aber nun mal von vorne. Das offizielle Festtagsprogramm sah so aus, dass tagsüber eine Flugshow über dem Swan River stattfinden und auf den dazugehörigen Wiesen Zerstreuung musikalischer und essenstechnischer Natur geboten werden sollte. Eine kleine Gruppe von 6 Leuten aus meinem Hostel, namentlich Mandy (die eigentlich Margot heißt) Tim, Rick, Andy, Kai und ich haben uns bewaffnet mit Whiskey Cola und allerlei anderem unerlaubten Zeugs (trinken in der Öffentlichkeit ist strengstens verboten) auf den Weg gemacht, den Tag wie unseren eigenen Feiertag zu zelebrieren. Ein kurzer zwischenstopp bei Burger King, der hier in Australien wegen einem irrwitzigen Rechtsstreit übrigens Hungry Jacks heißt, hat uns nur temporär davon abgehalten, die Wiesen am Swan River unsicher zu machen. Auf dem Weg dahin wurde schon klar, wie es unten am Fluss aussehen würde, denn die Strassen waren vollgestopft mit bemalten Gesichtern und Australischen Flaggen, die von ihren Eigentümern alle in die selbe Richtung getragen wurden.

Da es zu einigen Uneinigkeiten über die Wahl des zu besetzenden Gebietes gab, sind wir einige Zeit am River hin- und wieder zurück gewandert oder besser gewankt, denn wir hatten schon ein paar Promille in der Glomse. Etwa zu diesem Zeitpunkt war es, als Punkt 1 geschah. Als eine Aborigine-Familie mitsamt Kinderwagen an uns vorbei ging, hat Kai aus lauter Jux und Dollerei nach dem Leuchtstab gegriffen, den das kleine Kind in der Hand hatte, nur um den zu berühren. Als Folge walzte eine 150 kg Walze auf ihn zu, die sich als der Onkel des Kindes herausstellte, der es nicht auf sich beruhen lassen wollte, dass einfach so ein Fremder Mensch seine Hand nach seinem Neffen ausstreckt. Onkel Walze aber hatte aber schon ein paar Promille mehr in der Glomse, und als er Kai mit einem linken Haken niederstrecken wollte, strich seine Faust leicht über Kais Haut, verfehlte aber ansonsten ihr Ziel so dass Onkel Walze, überrascht von der Wucht des eigenen Schlages in Zeitlupe vornüber auf die Straße fiel. Tim und Andy verfielen in Jubel, denn sie hatten zu diesem Zeitpunkt schon wetten über den Ausgang des Kampfes abgeschlossen. Onkel Walze wollte zwar immer noch nicht aufhören, wurde jedoch vom Rest der eigenen Familie zurückgehalten. So blieb ihm nur die Schmach, im Kampf von sich selbst besiegt worden zu sein. Das schaffen nicht viele.

Kurz danach hat das Feuerwerk angefangen, und ich muss sagen, es wurde nicht zu viel versprochen. Sowohl vor uns über dem Fluss als auch hinter uns auf den Wolkenkratzern wurde ein regelrecht großartiges Feuerwerk abgehalten. Fast 45 Minuten lang standen wir da mit offenen Mündern und haben gestaunt, was bei so einem Feuerwerk alles möglich ist. Das Feuerwerk wurde übrigens gesponsort von Lotterywest, dem größten Lotterieunternehmen hier in Australien. Klar, dass die nicht geizen dürfen. Es gab Raketen in solchen Formen und Farben, von denen ich nicht mal wusste, dass sie existieren. Auf jeden Fall war das Feuerwerk mit nichts vergleichbar, was ich vorher in der Hinsicht gesehen habe.

Nach Ende des Feuerwerkes setzte eine wahre Völkerwanderung ein. Denn gefühlte 3 Millionen Menschen brachen gleichzeitig in Richtung Heimat auf, was hieß, dass die meisten nach Northbridge wollten, wo auch unser Hostel liegt. Selbst wenn die Autofahrer gewollt hätten, sie hätten keine Chance gehabt, durch die nicht abgesperrten Straßen in der Innenstadt zu fahren.

Zurück im Hostel ging die Party dann weiter. Zunächst war es noch ganz ruhig, da die meisten Ir(r)en noch nicht angekommen waren. Also haben wir lässig Musik gehört und Spaß gehabt, bis sie dann doch da waren. Mit einem Mal wurde auf den Tischen getanzt, Teller am Kopf zerdeppert und generell etwas am Rad gedreht. Und da muss es passiert sein, dass Punkt zwei eingetreten ist, denn als ich am nächsten Tag aufgestanden bin lag im Innenhof eine fein säuberlich zerlegte Bank, die mittelschwere bis tiefgreifende Gebrauchsspuren vom Vortag aufwies.

Montag, 2. Februar 2009

BIG DAY OUT PERTH 2009

Nach Wochen der Langeweile in Perth (außer an den Strand gehen kann man bei diesen Temperaturen nicht viel machen) hat sich jetzt doch einiges getan. Zuerst mal das wichtigste: Ich habe endlich einen Job. Auch wenn es jetzt nicht mein Traumjob ist, so reicht es doch aus, um meine wöchentliche Miete und mein Essen zu bezahlen. Allerdings muss ich euch vorwarnen: Dieser Job ist für mich (und ihr werdet mir da sicherlich beipflichten) etwas ungewöhnlich: Ich arbeite aushilfsweise in einer Metzgerei. Genauer gesagt, ich packe Würstchen in ihre Verpackungen ein. Manche von euch werden denken, dass ich jetzt meine Überzeugungen völlig über Bord geschmissen habe. Nun, dem ist nur teilweise so. Ich hab einfach keinen anderen Job hier gefunden, und irgendwie muss man ja auch mal an Geld kommen. Die Rezession ist nämlich auch in Australien angekommen.
Die Jobsituation sieht hier zurzeit ganz mies aus. Die Eisenerzminen in Westaustralien entlassen gerade reihenweise mehrere 10.000 Mitarbeiter, die alle hier nach Perth kommen, um hier einen Job zu bekommen. Also nimmt man hier einfach, was man kriegen kann.
Das zweitwichtigste, was sich getan hat: Gestern war hier in Perth das „Big Day Out“ Festival, ein 1-Tages-Festival mit einem Riesen-Lineup. Unter anderem haben gespielt Neil Young, die Arctic Monkeys, The Prodigy, The Ting Tings usw. usf. Aber der Grund, warum ich hingefahren bin, war eine anderen Band: die Dropkick Murphys! Aber erst mal eins nach dem anderen.
Andy (ein anderer Deutscher aus meinem Hostel) und ich hatten im Vorverkauf keine Karten mehr bekommen, also sind wir einfach auf gut Glück nach Claremont gefahren (ein Vorort von Perth), um zu schauen, ob wir noch anderweitig Karten bekommen könnten. Da haben wir dann festgestellt, dass es noch Karten an der Abendkasse gab. Der gute Andy hatte aber kein Geld dabei, weil er davon überzeugt war, dass er mit Karte zahlen könnte. Pustekuchen, ging natürlich nicht. Das Problem war, dass der einzige Automat IN dem Gelände war, und draußen keiner. Da ich ja manchmal zu gut für diese Welt bin, hab ich ein Ticket gekauft, ihm das gegeben, dass er rein gehen kann, Geld holen und wieder raus kommen kann, dass wir das zweite Ticket auch noch holen können. Nach einer Stunde, die ich draußen wartend verbracht habe, war ich gerade dabei ihm eine Nachricht zu schreiben mit dem Inhalt „Ey Alter, isch weiss wo dein Haus wohnt!“, als er um die Ecke kam. Erst hatte er eine halbe Stunde an dem Automaten angestanden, dann wollten ihn die Securities nicht mehr raus lassen. Erst nachdem er seinen Perso abgegeben hatte, durfte er für ein paar Minuten raus, um mir das Geld zu geben. So hab ich dann noch das zweite Ticket kaufen können und wir sind dann gemeinsam wieder rein, haben uns dann aber nach fünf Minuten für den Rest des Abends verloren. Vorher hatten wir aber noch Ceri, eine Waliserin, getroffen, so dass Ceri und ich uns die ersten Bands gemeinsam angeschaut haben. Dabei waren u. a. Cut Copy, eine australische Band, die in Richtung Elektropunk unterwegs waren. Danach haben wir uns getrennt, und ich hab mir noch verschiedene Bands angeschaut, deren Namen ich aber nicht mehr rekonstruieren kann.
Am Abend hatte ich dann aber ein Luxusproblem: Das Festival hatte vier Headliner, die alle zur selben Zeit auf vier verschiedenen Bühnen gespielt haben (insgesamt gab es glaub ich acht Bühnen, also ihr seht, das war ein riesiges Festival). Auf der Essential Stage haben sich Fantomas die Ehre gegeben, die Band von dem ehemaligen Sänger von Faith No More. Im Boiler Room haben gleichzeitig The Prodigy gespielt, während auf der Hauptbühne Neil Young seine Klassiker feilgeboten hat. Ich für meinen Teil hab mich dafür entschieden (und das war auch gut so), Neil Young eine halbe Stunde lang zuzusehen und dann zur Green Stage zu wandern, auf der die Dropkick Murphys die Bühne gerockt haben. Ich kam gerade rechtzeitig zum Intro-Lied, The Foggy Dew. Danach haben die Herren die Bühne gestürmt und es richtig krachen lassen. Leute, war das genial!

Der Gig von The Prodigy war anscheinend übervoll. In der Halle waren wohl an die 10.000 Menschen, und es gab kein vor und zurück mehr, und ich hab mir sagen lassen, dass die Party dort wohl auch ziemlich der Knaller gewesen sein soll. Schade, dass man nicht an zwei Orten gleichzeitig sein kann!

Kurz vor Ende des Festivals sind wir dann abgehauen, um dem grossen Andrang zu entgehen. Das war auch ganz gut so, denn Ceri und ich waren die ersten am Hostel, die anderen sind über eine Stunde später angekommen, weil der Andrang auf die Züge riesig war.

Ich weiß nicht, ob es bis zu euch vorgedrungen ist, aber in Australien gibt es zurzeit große Waldbrände. Ich wollte nur schnell Entwarnung geben, denn hier in der Gegend sind die nicht, nur in der Umgebung von Adelaide und Melbourne. Ich hoffe, dass Perth auch weiterhin davon verschont bleibt. Allerdings ist das Wetter dahingehend nicht sehr viel versprechend. Es ist weiterhin drückend heiß (gestern waren es 38 Grad, heute wahrscheinlich noch mehr), und das soll auch erst mal so bleiben. Zurzeit braucht man sich aber nur Sorgen um die Haie zu machen hier J

Ingo

Samstag, 17. Januar 2009

Paintballing is great

Hey guys, I just wanted to let you know that I'm still alive, although I got a few scars more since today. I was Paintballing with a german mate and his workmates. We had a lot of fun shooting each other with paint balls, though it really hurts when you get shot.

There's not much happening in Perth besides that. Life is quite boring here when you have no job. I can't wait to start work next week.

cu Ingo

Freitag, 2. Januar 2009

Frohes Neues Jahr

Wuensche ich euch allen.
Hier ist es gerade immer so zwischen 35 und 37 Grad heiss tagsueber, also richtiges Strandwetter. Viel mehr kann man bei dieser Hitze aber auch nicht machen. Naechste Woche soll das Wetter aber auch schon wieder schlechter werden, da sollen es nur noch 30 Grad sein.
Liegt bei euch schon Schnee?

Unsere Feier im Kings Park war recht lustig, weil wir da uebelst viele Deutsche getroffen haben und nachher eine Gruppe von 12 Leuten waren. Das Feuerwerk ist allerdings sehr mager ausgefallen, vor allem, wenn man es mit dem in Sydney vergleicht.

Bis die Tage

Ingo

Mittwoch, 31. Dezember 2008

Happy New Year ...

... to all of you.

The summer has arrived here in Perth. Yesterday we had up to 36 degrees and today it's gonna be like that, too. I'm going up to Kings Park with some people from the hostel in the evening to enjoy one or two beers and the fireworks all over the city. I hope you'll have as much fun as we have here.

See you all next year!

Ingo

Sonntag, 28. Dezember 2008

...

I really don't like big cities at all, but there's something good about them: There's always something to do, even if it is only going to the Internet Cafe and checking out the mails.

Perth is a really big city, in every dimension. From East to West it stretches for an amazing 90 km, and from North to South another 40. That's more than double the size of London but with only one third of the Population. As it is the capital of Western Australia (which is bigger than Germany and the UK together), more than 70 per cent of the Western Australian population live in Perth or its suburbs, and that's only 1.7 million people!

Perth itself hasn't got a lot of history as it has only been established in 1829, but there are quite a few interesting cultural places to see in the city. For example the Western Australian Museum, which has very good displays on a couple of topics. The most interestingThe Isla one was the display about Aboriginal Culture in Western Australia and the so-called "Stolen Generation". For a period of more than fifty years (between the 1920s and the 1970s) the British Colonialists established the practice that every Aboriginal child was to be removed from his family and brought into Catholic Missions to be raised as white people. Some even were used as child-slaves.

The museum was huge. Other displays were the natural historic and the colony life display. But most interesting was a room with sveral works of Film and Arts students. For example there was a cube with several windows. When you looked inside it, there was a hologram of a dancing bear. When you moved to another window, the bear turned to you again. Another one was a projector, which projected nothing but light on a wall, but if you started to play shadow games, it showed teeth and tongues and such things extending from your hands. That was amazing.
The most awesome thing was that you could choose what you wanted to pay for the entry as it is completely on a donation basis.

On the plaza in front of the museum is another splendid display of nearly a hundred pictures from Yann-Arthus Bertrand. Some of you might know him as the author of his "Earth from Above" books. Bertrand has been everywhere around the world to take some amazing pictures of very odd things, like a shipwreck in the middle of a desert or huge meteorite craters or things like that. There was even one Picture from Germany, from the Love Parade in Berlin. He not only uses his pictures to show odd things but to remind people of how big their impact on nature is and what should be changed.

But there's more things to see and do in Perth than just the museum. For example, Perth has very beautiful city beaches. I went to Scarborough Beach one day with some friends (and got badly sunburnt ...) and to Rottnest Island. Rottnest Island is a small island off the coast, about 9 km long and 3 km broad. I went there by myself with the first ferry in the morning and rented a bike. There are lots of beautiful beaches on the island, and I regretted not to have brought my snorkel gear with me, as there were great opportunities to spot some nice corals and fishes.
But what I most wanted to see on the Island were the Quokkas, a very rare species of mammals which only exists on two islands in Australia. They look a bit like rats, and that's why a dutch captain gave the island it's name. In fact, they look a bit like a crossing between rats and kangaroos (their body looks like that of a big rat, but they move like kangaroos), but very cute. They used to live on the mainland too, but due to the introduction of cats and foxes by the British they don't exist there any more.

That was just a small selection of the things to see and do here in Perth, but I have to stop now. Still lotys of things are waiting for me to be discovered. See you later!

Ingo

Sonntag, 21. Dezember 2008

Awesome news

Hey Guys, I hope you're all doing well right now. I had a great day today, since we've sold our van (it was really complicated to sell this van because we're in Western Australia and the car was registered in Northern Territory. The bureaucracy in Australia is even worse than in Germany!) And what's more, I got a job for January. I'm gonna stay in a Working Hostel somewhere near Donnybrook (southeast of Perth) for picking apples and avocados. Unfortunately I won't possibly be able to answer any mails during that time.

I wish you all a merry christmas. I'll drink one to you on Christmas Eve.

Update: Unfortunately the job has been cancelled. There have been thunderstorms and floods in the area where the farm is, which have severely damaged the plants so that there is no fruit picking possible.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Mein erstes Sinfonie – Konzert

Christian hatte in einer Zeitung eine Werbung für ein kostenloses Sinfoniekonzert gesehen und war sofort Feuer und Flamme, dahin zu gehen. Dabei sollten mehr als 300 Akteure auf der Bühne stehen, das 7. Battalion von Schießmichtot sollte seine Kanonen abfeuern dürfen und die Swan Bells wurden auch noch involviert. Die Swan Bells sind ein Glockenspiel aus 18 riesigen Glocken und ist somit eines der größten Musikinstrumente der Welt. Für dieses „Instrument“ musste eigens ein großer Turm am Swan River gebaut werden.
Angesichts dessen und weil es umsonst war sind wir zu fünft dahin. Zu fünft deshalb, weil Dani und Michi noch dabei waren, ein Pärchen aus München, die wir immer wieder auf den verschiedensten Caravan Parks entlang der Westküste getroffen haben, und eben auch in Perth wieder.

Also haben wir uns früh mit einer Decke in den Park gesetzt, und was wir gesehen haben war schon nicht schlecht. Eine ziemlich große Bühne war da aufgebaut, mit zwei großen Leinwänden rechts und links. Erst vor Ort haben wir erfahren, dass das Konzert vom West Australian Symphony Orchestra gegeben wird, einem der größten Symphonieorchester Australiens. Dementsprechend voll wurde es auch nach einiger Zeit. Wir hatten Glück, dass wir so früh waren, eine Stunde später hätten wir keinen Platz mehr gefunden.

In Deutschland sind Sinfonie – Konzerte eine relativ ernste Angelegenheit (so ist zumindest mein Eindruck). In Australien ist das ganz anders. Die Lieder sind die gleichen wie bei uns. Angefangen hat es mit einem Stück aus Carmen (nicht der Bolero), Tschaikowsky, der Säbeltanz von Khatchaturian (einfach mal bei youtube eingeben. Ihr werdet ihn kennen, wenn ihr ihn hört.) Alles in allem sehr schmissige, rasante Stücke. Aber was wirklich den Unterschied ausmachte war der Dirigent, der nämlich zwischen jedem Stück als Stand-Up Comedian diente. Unter anderem hat er gemeint, dass man bei dem Gefangenenchor aus Aida den Originaltext auch durch seine Einkaufsliste ersetzen kann, weil es versteht ja eh niemand, was gesungen wird.

Als letztes wurde ein 16minütiges Stück gespielt, während dessen auch das 7. Battalion zum Einsatz kam und die Swan Bells geläutet wurden. Ein wahrhaftig bombastisches Erlebnis!

Bei der Zugabe hab ich dann was erlebt, was man in Deutschland nun wirklich so schnell nicht sehen wird. Die erste Zugabe war der Radetzky – Marsch, den der Dirigent folgendermaßen ankündigte:„Now I don’t care who this Radetzky was, cos we’re in Australia. I want you all to shout „Oi!“ when we repeat the chorus!“ Was dann auch das ganze Publikum gemacht hat.

Als zweite Zugabe kam dann der Bolero aus Carmen. Und dann hab ich was erlebt, was mich total baff gemacht hat. Denn die ganzen jüngeren Zuschauer sind sitzen geblieben, während die Älteren Semester wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen sind und wild getanzt haben. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes!

Der Abend war ein tolles Ereignis. Wenn Symphonie – Konzerte auch bei uns so wären (und wenn sie nichts kosten würden), würde ich auch in Deutschland gerne dahin gehen.


P.S.: Ich hab grad noch mal bei youtube nach dem Säbeltanz geschaut. Mir gefällt diese Version davon nicht schlecht :-)

http://de.youtube.com/watch?v=NfYFMkPvMnk

Von Esperance zurück nach Perth

Den Weg von Esperance bis Perth möchte ich euch nur kurz bschreiben. Es gab zwar viel zu sehen, aber leider hatten wir nicht mehr so viel Zeit. Deshalb habe ich beschlossen, dass ich Anfang nächsten Jahres noch einmal dort hin fahre, um das alles wirklich genießen zu können.

Denn in und um Esperance gibt es einige der schönsten Strände, die es überhaupt gibt. Im Cape LeGrand National Park ein paar Kilometer östlich gibt es Strände so weiß wie unbedrucktes Papier, Wasser so Türkis wie aus dem Malkasten, und jede Menge Tiere am Strand. Mit viel Glück kann man in dieser Kulisse einige große rote Känguruhs vorbei hoppeln oder grasen sehen. Sprich: Traumhaft schön! Auf der anderen Seite habe ich in eben diesem Nationalpark auch meine erste Giftschlange gesehen, eine „broad headed snake“. Ich weiß nicht, wie giftig sie ist, aber in meinem Kartenspiel der giftigsten Tiere Australiens hat sie 3 von 4 Sternen auf der Skala der Gefährlichkeit.

Leider haben wir hier nach ein paar Stunden unsere Zelte wieder abbrechen müssen, da wir weiter nach Kalgoorlie fahren wollten. Kalgoorlie hat die größte Goldmine von Australien, wenn nicht sogar von der Welt. Diese „Super Pit“ sieht von außen sehr majoestätisch aus. Das Loch ist 3,5 km lang und 1,3 km breit. Von einem Lookout aus kann man sich die ganze Grube aus ansehen. In der Grube sieht man ganz winzig kleine Laster herumfahren, die aussehen, wie aus einem Puppenhaus entnommen. In Wirklichkeit haben diese Monster 4 m hohe Reifen und sind größer als jeder LKW, der in Europa überhaupt auf der Straße fahren darf. In die Schaufeln der Bagger, die da in 500 m Tiefe rumfahren passt unser Van mehrfach rein. Ich hab ein Foto gemacht von mir in einer dieser Baggerschaufeln. Dieses Foto musste von so weit weg gemacht werden, dass man mich da kaum noch drauf sieht. Das war schon der Wahnsinn.

Kalgoorlie an sich ist eine ganz schöne Stadt, es hat viele alte Gebäude („alt“ heißt hier älter als 100 Jahre), aber es ist auch nur eine Stadt wie jede andere auch. Deswegen sind wir am nächsten Tag schnell weiter nach Norden gefahren zum Lake Ballard. Auf diesem Salzsee, der fast das ganze Jahr über ausgetrocknet ist, hat der Künstler Antony Gormley 51 Metallstatuen aufgestellt, die als die „Gormleys“ bekannt geworden sind. Geminerweise hat er nicht alle auf einen Fleck gestellt, sondern geschickt über den ganzen See drapiert, so dass man einige Stunden laufen muss, um wirklich alle Figuren zu sehen. Wir haben nach 10 den Eindruck gehabt, dass alle gleich aussehen, und sind deshalb wieder zurück zum Auto gegangen. Von denen war ich doch sehr enttäuscht, vor allem, weil wir dafür extra 360 km hin und zurück gefahren sind. Denn die nächste NAcht haben wir wieder in Kalgoorlie verbracht.

Am nächsten Tag ging es ganz früh weiter in Richtung Perth. Da wir die knapp 700 km aber nicht an einem Tag zurück legen wollten, sind wir noch zum Wave Rock gefahren, einer Felsformation, die exakt wie eine Welle aussieht. Das war zwar nicht der direkte Weg nach Perth, aber dieser Umweg hat sich gelohnt. Der Wave Rock ist touristisch noch nicht so ganz erschlossen, d.h. von Kalgoorlie kommend mussten wir 120 km über unbefestigte Straße fahren, bevor wir angekommen sind.

Was als erstes ins Auge gestochen hat waren die Mücken auf dem Caravan Park. Angenehm hingegen war, dass der Wave Rock nur 100 m zu Fuß entfernt war, und wir konnten das Bild machen, was jeder Tourist hier macht: Sich an den Wave Rock stellen und so tun, als ob man darauf surft (Dieses Foto war der eigentliche Grund warum wir dahin gefahren sind, nicht etwa die schöne Landschaft ... J).

Am nächsten Morgen, nach einem 4 km Spaziergang und gefühlten 10.000 Moskitobissen (trotz langer Kleidung und Insektenspray!) sind wir noch in den örtlichen Wildpark gegangen. Was cool war, denn dort haben sie eine ganz seltene Art von Känguruhs, nämlich weiße. Außerdem noch ein einsames Emu, einen Koala, und drei Wombats.

Glücklich, die Moskitos hinter uns zu lassen, ging es weiter nach Perth. Dort hatten wir ein Problem: Das Wochenende nahte und wir hatten vergessen, uns ein Hostel zu buchen. So sind wir spät am Abend hungrig herum geirrt, um ein Hostel zu finden, welches noch Betten frei hatte. Gelandet sind wir dann am Ende in einem relativ ekelhaften Hostel geschlafen, von dem wir nachher von anderen Backpackern erfahren haben, dass es dort bed bugs gibt. Das sind mehrere Zentimeter große Käfer, die in Matratzen leben und die lästige Angewohnheit haben, einen während der Nacht zu beißen und dabei Krankheiten zu übertragen. Glücklicherweise sind wir davon verschont geblieben.

Jetzt bin ich aber sicher untergebracht im Perth YHA Hostel (Youth Hostels Australia ist so was wie DJH bei uns), mit viel Komfort (u. a. einem Pool). Wir versuchen gerade, unser Auto zu verkaufen und seit heute bin ich endlich offiziell auf Arbeitssuche. Die nächsten Wochen und Monate werde ich erst einmal hier verbringen.

Rückmeldungen sind übrigens sehr willkommen. Ich will ja auch mal hören, wie es euch geht. Meine E-Mail Addy ist ingoesp@gmx.de

Bis die Tage

Ingo

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Die Fabel von Sammy dem Seelöwen

In einem Land weit weit hinter den sieben Meeren lebte einst ein Seelöwe, der den schönen Namen „Sammy“ sein eigen nennen konnte. Sammy wurde von seiner Mutter auf einer Insel in der Nähe vom Festland auf die Welt gebracht, und er hatte in seiner Jugend eine Reihe von Spielkameraden, mit denen er seine Zeit verbringen und jede Menge Abenteuer erleben durfte. Da waren die Kormorane, die sich für Pinguine hielten, mit denen er gemeinsam auf Fischfang gehen konnte, die Möwen, mit denen er sich um die gerade erworbene Nahrung balgte, die majestätischen Pelikane, die er insgeheim ob ihrer Grazie bewunderte und viele, viele mehr. Sammy genoss sein Leben hier auf dieser Insel, die jeden Komfort bot, die sich ein Seelöwe nur wünschen kann. Dort gab es eine Sandbank mit dem schönsten und reinsten weißen Sand, den Sammy sich nur vorstellen konnte. Von dort aus brauchte er nur wenige Meter zu schwimmen, um die fischreichen Gründe des Southern Ocean zu erreichen, und beizeiten, wenn es im Norden sehr heiß wird und die Wale ihren Weg gen Süden starten, konnte er diese majestätischen Geschöpfe vorbeiziehen sehen und sie ein Stück auf ihrem Weg in die große weite Welt begleiten. Auf diese Zeit des Jahres freute Sammy sich ganz besonders, denn die Wale hatten immer sehr viel von ihren langen Reisen zu berichten (Sammy konnte nämlich ziemlich gut walisch sprechen!)
Doch eines Tages hat Sammy realisiert, dass ihm etwas fehlt auf dieser Insel. Dieses unbestimmte Gefühl trug Sammy lange Zeit mit sich herum, aber er konnte nicht heraus finden, was ihn plagte. Eines Tages beschloss Sammy, dass sich etwas ändern muss in seinem Leben. Er beschloss, die Insel, sein zu Hause, seine Freunde zu verlassen und in die weite Welt hinaus zu ziehen.

Er hatte von den Walen gehört, dass es da draussen ein Land gäbe, in dem einem die Fische in großen Massen fertig zubereitet ins Maul fliegen würden, ein Land wie für hungrige Seelöwen geschaffen. Also trommelte Sammy alle seine Freunde auf der Insel zusammen und berichtete ihnen von seinem Vorhaben, die Insel zu verlassen. Alle Tiere waren sehr traurig, denn Sammy war einer ihrer liebsten Spielkameraden gewesen. Aber er versprach ihnen, wenn er seine Reise beendet und das Land der fliegenden Fische gefunden habe, werde er wieder zurück kommen und ihnen allen den Weg dorthin zeigen, so dass alle davon profitieren können. Mit diesem Versprechen auf den Lippen robbte Sammy vom Strand ins Meer und schwamm in die Ferne.

Die Angaben der Wale waren nicht sehr genau. Sie hatten ihm nur gesagt, dass Sammy sich nahe an der Küste des Festlandes halten musste, wenn er sein Ziel erreichen wollte. Also machte er sich auf direktestem Weg in Richtung der großen Landmasse auf, die einige Kilometer entfernt von seiner Insel lag.

Als er dort ankam sah er dort nichts als langen, weißen Sandstrand und ein paar Klippen, aber keine Anzeichen von fliegenden Fischen. Also beschloss er sein Glück ein wenig weiter westlich zu suchen. Er schwamm mehrere Kilometer entlang der Küste von Stränden und Klippen, bis er schließlich eine Veränderung in der Umgebung bemerkte. Es gab auf einmal nicht nur Klippen und Strand, sondern große, kastenähnliche Gebilde, die offensichtlich von komischen Tieren bewohnt wurden, die Sammy noch nie vorher in seinem Leben gesehen hatte. Diese Tiere hatten zwar zwei Beine wie die Pelikane oder die Kormorane, aber überhaupt keine Federn und auch keine Flügel. Stattdessen hatten sie ein buntgerschecktes Fell, welches bei jedem dieser Tiere anders aussah. Sammy starrte verwundert auf diese seltsamen Kreaturen, schwamm dabei immer weiter bis er gegen einen Holzpfosten knallte.

In Sammys Kopf schwirrte alles. Er wunderte sich, was dieser Holzpfosten mitten im Meer zu suchen hatte. Aber da waren noch mehr. Ganz viele Holzpfosten standen hier in einer Reihe nebeneinander. Was noch komischer war: Die Holzpfosten trugen andere Holzpfosten, die quer darauf gelegt waren. Sammy sah jetzt erst , dass auf diesen anderen Holzpfosten einige der Tiere mit dem buntgescheckten Fell standen. Sie mussten ihn bemerkt haben, als er gegen den Holzpfosten geschwommen ist. Alle stießen spitze Schreie aus aus und schienen sehr aufgeregt zu sein ob seines Anblicks. Sammy bekam es mit der Angst zu tun, er wusste ja nicht, ob diese Kreaturen gut oder böse waren. Ängstlich zog Sammy sich unter Wasser zurück, und wollte gerade fliehen, als es geschah. Ein Fisch kam ins Wasser geflogen, fertig für ihn zubereitet. Sammy traute seinen Augen nicht. Konnte dieses hier das Land seiner Träume sein? Sammy schnappte sich den Fisch, zog sich wieder zurück und wartete. Nichts. Dann: der zweite Fisch. Diesmal hatte Sammy es genau gesehen: Eines der buntgescheckten Tiere hatte den Fisch ins Wasser geschmissen. Wollten sie ihn damit ködern, oder hatte er tatsächlich das Land seiner Träume gefunden? Sammy schnappte sich den Fisch und wartete erneut. Der dritte Fisch. Langsam wagte sich Sammy aus seinem Versteck heraus und beobachtete seine Futterspender erneut. Sie schienen nicht sehr böse zu sein, eher erfreut und erstaunt, dass er, Sammy, sich in ihre Gesellschaft begeben hat. Da beschloss Sammy, vorerst hier bei den Holzpfosten zu bleiben und abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln.

Sammys Träume waren Wirklichkeit geworden. Er hatte sein Schlaraffenland gefunden, denn der Strom an fertig zubereiteten Fischen ebbte nicht wieder ab. Sammy lebt seitdem glücklich und zufrieden bei seinen Holzpfosten. Seine Freunde hat er seitdem nie wieder gesehen, denn durch die vielen Fische ist er viel zu träge geworden, um weite Strecken zu schwimmen.

Moral: Nach dem Essen sollst Du pennen oder 1000 Meter rennen.




Sammy den Seelöwen gibt es wirklich. Er lebt seit Jahr und Tag in Esperance am Boots- und Angelsteg, und zwar wild. Woher er kam, weiß keiner, auf einmal war er da und ging nie wieder weg. Vermutlich tatsächlich, weil er seitdem nie wieder wirklich selber Nahrung suchen musste ...

Lothlorién, Western Australia

Fährt man durch die Wälder Südwestaustraliens, kann man sich mit ein bisschen Phantasie vorstellen, dass irgendwo, weit abseits der Straße, die Waldelben ihren Festen unter dem Sterbklaren Himmel der südlichen Hemisphäre frönen. Tolkien muss diese Wälder im Sinn gehabt haben, als er die Landschaft Lothloriéns erdacht hat. Denn wie große Mellorn-Bäume, ragen die Karri- und Tingle-Trees empor, und wie bei der Geschichte mit dem Alten Weidenmann sind die Stämme der Bäume so dick, dass gleich mehrere Hobbits von ihnen im Schlaf verschlungen werden könnten.

Beide Baumarten sind Eukalyptus-Bäume und gehören zu den zehn größten Baumarten der Erde. Die Karri – Bäume werden bis zu 90 m hoch und bekommen einen Umfang von bis zu 16 m, während die Tingle Trees einen Umfang von etwa 20 m bekommen können. Große Bereiche der Southern Forests, wie die Wälder hier heißen, stehen unter Naturschutz. Bis vor wenigen Jahrzehnten wurden die Wälder rigoros abgeholzt, inzwischen hat man aber ihren touristischen Wert erkannt, und die Holzwirtschaft ist am abebben.

Obwohl ein Teil der Wälder erst vor wenigen Jahren wieder aufgeforstet worden sind, sind sie trotzdem sehr sehenswert, denn schon nach etwa 20 Jahren haben die Bäume eine Höhe von 70 m erreicht, und wachsen die nächsten 400 Jahre nur noch wenig.

Trotz der Holzwirtschaft gibt es aber noch große Waldbereiche, die ursprünglich erhalten sind und in denen man mehrere hundert Jahre alte Bäume sehen kann. In Walpole an der Südküste hat man die alten Bäume zu einer richtigen Touristenattraktion gemacht: Man hat eine 600 m lange Stahlkonstruktion gebaut, den sogenannten Treetop Walk, der hunderte von besuchern am Tag in 40 m Höhe durch die Bäume geleitet. Ich selbst habe mich auch auf diesen Pfad begeben, auch wenn mir ganz schön mulmig zumute war. Man hat nämlich bei jedem Schritt und jedem Windhauch heftigst gewackelt.

Wer den ersten Film des Herrn der Ringe gesehen hat, der wird realisiert haben, dass die Elben in Häusern weit oben in den Bäumen leben, welche sie durch Treppen und Leitern erreichen. Auch diese Idee könnte Tolkien von den findigen Einwohnern Westaustraliens abgeschaut haben. Dies haben nämlich ihre riesigen Bäume schon in den vergangenen Jahrhunderten als Fire Lookout Trees benutzt. Zu diesem Zweck wurden einfach Eisenstangen derart in die Rinde des Baumes geschlagen, dass sie als Leiterstufen benutzt werden konnten. Diese Bäume samt den „Leitern“ existieren immer noch, werden aber momentan nur noch zu touristischen Zwecken benutzt (gebt mal „Gloucester Tree“ bei Wikipedia ein für mehr Informationen). Das bedeutet im Klartext, man kann mit Hilfe dieser Stangen ohne Geländer oder jegliche andere Absicherung(!!) auf eine Plattform in 60 m Höhe (!!!) klettern, um die Aussicht zu genießen.

Dieses Vergnügen habe ich mir allerdings gerne entgehen lassen.

Wie man am besten keine Wale sieht.

Ein Ratgeber.

Im folgenden Essay werden Ihnen einige Tipps gegeben, wie und wo man am besten überhaupt keine Wale sehen kann. Der Autor ist ein sehr erfahrener Keine-Wale-Seher und garantiert dass Sie, falls Sie die folgenden Tipps gewissenhaft berücksichtigen, ebenfalls absolut keine Wale sehen werden.*

Sie stehen in einem Visitor Centre in einem beschaulichen Städtchen an der Westküste Australiens, beispielsweise Denham. Dort erfahren Sie, dass es entlang der Westküste Australiens mehrere Arten von Walen gibt, die zu verschiedenen Zeiten des Jahres [nicht, d. A.] von der Küste aus gesehen werden können. Im Folgenden soll Ihnen eine Anleitung gegeben werden, welche Schritte nun zu tun sind, um absolut überhaupt keine Wale sehen zu können.

1. Sie gehen an den Schalter und fragen, welche Arten von Walen in dieser Zeit des Jahres [nicht, d. A.] gesehen werden können. Verhalten Sie sich so, dass der zuständige Mitarbeiter denkt, sie wollten die Wale in Wirklichkeit doch sehen. Alles andere führt nur zu Verwirrungen.
2. Sie erfahren von dem netten Mitarbeiter im Visitor Center, dass gerade die Saison für Buckelwale ist, die vom tropischen Norden auf dem Weg in arktische Gewässer sind, und dabei angeblich von der Küste aus gesehen werden können. Fragen Sie nun den freundlichen Mitarbeiter, ob es von dem Ort aus Whale Watching Tours gibt.
3. Achten Sie darauf, dass das Unternehmen, bei welchem Sie ihre Tour buchen, absolut keine Garantie gibt, während der Tour einen Wal zu sehen. Das ist das beste Zeichen dafür, dass Sie während der ganztägigen Bootstour absolut keinen Wal sehen werden.
4. Haben Sie die Bootstour hinter sich gebracht und erfolgreich absolut keinen Wal gesehen? Dann führt Sie der nächste Schritt wieder zurück ins Visitor Center. Seien Sie nicht erstaunt, wenn der freundliche Mitarbeiter sich dafür entschuldigt, dass Sie absolut keinen Wal gesehen haben, er ist wahrscheinlich immer noch fest davon überzeugt, dass es ihr Ziel sei, tatsächlich einen Wal zu sehen. Lassen Sie Ihn unbedingt und auf jeden Fall in dem Glauben!
5. Fragen Sie nun nach, ob es entlang der Küste gute Lookouts gibt, von denen aus man [angeblich, d. A.] Wale sehen kann. Er wird Ihnen eine Karte von der Region geben und mit einem Kugelschreiber (der wie immer erst funktioniert, nachdem er eine halbe Stunde lang auf einem Blatt Papier herumgekritzelt hat) die Punkte einzeichnet, von denen man aus [angeblich, d. A.]am besten Wale beobachten kann. Er wird Ihnen auf jeden Fall nur Plätze zeigen, die mindestens 10 km von der nächsten Straße entfernt und nur über steinige Fußpfade zu erreichen sind.
6. Wenn Sie dort ankommen, werden Sie merken, dass Sie dort ungestört überhaupt keine Wale beobachten können.
7. Herzlichen Glückwunsch. Sie haben nun mit großem Erfolg überhaupt keine Wale gesehen. Wale sind eh überbewertet und haben sowieso nur hässliche Warzen überall.

Hochachtungsvoll

Dipl. K.-W.-S. (FH) Espenhorst
Experte im Keine-Wale-Sehen

* Für diejenigen, die trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und der Berücksichtigung aller gegebenen Hinweise doch Wale sehen sollten, besteht keinerlei Geld-Zurück-Garantie. **

** Ich weiß, ihr habt eh nichts dafür bezahlt, aber ohne diesen Hinweis wäre diese Satire nicht komplett gewesen. ***

*** Ihr habt aber schon gemerkt, dass das eine Satire ist, oder?

**** An alle Betreiber von Whale Watching Touren in Westaustralien: Ich bin sicher, das alles ist nur ein Missverständnis, und Sie haben in ihren Broschüren und Informationsblättern das Wörtchen „keine“ nur aus versehen vergessen!

Montag, 8. Dezember 2008

Neue Bilder

Ich hab jetzt mal ne ganze Reihe Bilder hochgeladen. Wenn ich herausgefunden habe, wie ich die Bilder den Beiträgen zuordnen kann, werde ich das tun. Bis dahin müsst ihr euch aber damit begnügen.

Bis bald

Ingo

Zwei weitere Punkte auf der Liste ungewöhnlicher Tierarten

Zwei weitere Punkte auf der Liste ungewöhnlicher Tierarten

In Perth haben wir uns schnell entschieden, dass wir noch eine weitere Woche des gemeinsamen rumreisens dran hängen und die Südwestküste noch erforschen, bevor wir nach Perth wieder zurückkehren. Unser erstes Ziel war Rockingham, ein kleiner Ort nur wenig südlich von Perth. Der Grund dafür waren zwei Inseln vor der Küste, auf denen man live und in Farbe Zwergpinguine und Seelöwen sehen konnte. Also haben wir unser Lager für die Nacht aufgeschlagen und eine Bootsfahrt für den näcshten Tag gebucht.

Zunächst hat uns das erste Boot bis zur Penguin island gebracht. Dort sollten wir sofort umsteigen in ein anderes, ein Glasbodenboot, welches uns zu den Seehunden raus bringen sollte. Warum das Glasbodenboot ein Glasbodenboot war, blieb mir allerdings schleierhaft, da es auf dem Meeresgrund absolut nichts spannendes zu entdecken gab. Die Seelöwen stellten sich als ein Seelöwe heraus, der faul am Strand lag und Lebenszeichen derart von sich gab, dass er ab und an die Flosse bewegt hat. Spannend! Viel interessanter fand ich auf dem Weg zurück die Kormorane, die sich für Pinguine hielten (Tiere sind ja auch nur Menschen, die dürfen auch mal ein bisschen Gaga sein).
Die Zwergpinguine haben wir in freier Wildbahn nur kurz im Vorbei fahren gesehen. Dafür gab es auf Penguin Island eine Aufzuchtstation für junge Pinguine, bei der wir eine Fütterung miterleben durften. Aufgrund von einer Sturmwarnung mussten wir aber auch die vorzeitig wieder abbrechen und zum Festland zurückkehren. Insgesamt Note mangelhaft für diese Tour.

Perth

Eine große Stadt. Mehr dazu später.

P.S.: Kebe, das von Dir angeforderte Foto ist schon in der Mache.

Koalas - Die Anti-Einsteins der Tierwelt

Da ich mit meinem Logbuch ziemlich hinterher hinke, versuche ich mich ab jetzt etwas kürzer zu fassen 8vermutlich wird es miAr nicht gelingen).
Nach unserem Besuch bei der Hutt River Province Principality xhaben wir einen Stop in Geraldton eingelegt, einer nur wenig ansehnlichen kleinen Stadt. Also schnell weiter. Nächster Halt: Pinnacles. Wieder ein Nationalpark, diesmal aber ein einzigartiger.ä Die Pinnacles sind natürliche Sandsteinstatuen von 50 cm bis 3m Größe. Diese Statuen stehen in einer Wüste zu hunderten, ach was zu tausenden herum. Warum die sich vor mehreren Millionen Jahren gebildet haben, weiß ich nicht mehr (könnt ihr aber bestimmt bei Wikipedia nachlesen), aber auf jeden Fall sind sie schon sehr alt und auch sehr interessant (ich weiß, ich verspreche immer, dass bald Bilder kommen. Aber diesmal meine ich es ernst.)

Am nächsten Tag hat unser Auto mal wieder gebockt. Es hat Sprünge gemacht als hätten wir Känguruh – Benzin getankt. Also haben wir schnell noch den Werkstatt – Besuch Nr. 5 gemacht, diesmal in einem kleinen Ort namens Dandaragan. Der Grund war auch schnell gefunden: Der zweite Benzinfilter war verdreckt. Schnell neuen eingebaut und weiter ging die Fahrt.

Unser nächster Stopp war viel cooler. Denn in Lancelin, einem kleinen Küstenstädtchen ein paar Kilometer nördlich von Perth, gibt es so große Sanddünen, dass man auf ihnen Sandboarden kann. Und genau das haben wir getan (ja, ich hölre eure Ahh!s und Oho!s ganz deutlich bis hier!) Für die, die es nicht kennen: Sandboarden ist genau so wie Snowboarden, nur auf Sand. Die Boards konnte man sich für zwei Stunden im lokalen Supermarkt ausleihen, und dann gings ab auf die Piste. Am Anfang habe ich mich schon nach zwei Metern lang gelegt, am Ende konnte ich doch schon zehn Meter weit fahren, ohne vom Board zu fallen. Aber Hautpsache, es hat Spaß gemacht.
Ach ja, und dann haben wir noch Bigfoot gesehen. Bigfoot ist ein zu einem Monstertruck umgebauter alter Schulbus, der ca. 15 zahlungswillige Touristen mittels eines Busfahrers in halsbrecherischer Manier über die Dünen befördert. Leider hatten wir in unserem Zeitplan diese Tour nicht eingeplant, und deshalb ging es ungeschüttelterweise weiter in Richtung Perth

Koalas – die absoluten Anti-Einsteins der Tierwelt

Unweit nördlich von Perth liegt der Yanchep National Park. Dieser Park besticht vor allem durch die frei lebenden Tiere, die man hier besichtigen kann. Ganze Känguruhfamilien hüpften dort an uns vorbei, einige Mütter mit den Kindern noch in ihren Beuteln. Ausserdem ist der Süden von Western Australia für die Einzigartigkeit der hier wachsenden Wildblumen bekannt, aber dazu später. Zunächst möchte ich mich mit einem anderen Tier beschäftigen, welches ich hier zum ersten Mal gesehen habe: Dem Koala.

Oft fälschlicherweise als Bär bezeichnet, gehört der Koala eigentlich zu der Familie der Wombats, allein die Ähnlichkeit mit den Teddybären ist frappant. Und wirklich: Wie diese Tiere mit den Ärmchen und Beinchen Äste und Stämme von den Bäumen umklammert ihrer Faulheit fröhnen sehen sie aus, als ob man einen Teddybär an einen Baum genagelt hätte. Ganz selten regen sie sich mal, und dann meistens auch nur, um eine noch bequemere Position zum schlafen zu finden. Denn das ist es, was Koalas 90 % der Zeit über tun. Und das ist auch wichtig für sie, denn wie ich in der Überschrift bereits erwähnt habe, sind Koalas nicht gerade die hellsten Tiere. Sie ernähren sich nämlich ausschließlich von den Blättern des Eukalyptus – Baumes (bis zu 1 kg am Tag fressen sie davon, da diese Blätter kaum Nährstoffe enthalten ...). Diese Blätter sind in solchen Mengen aber hochgradig giftig, und deshalb benötigt ihr niedlicher Teddybär – Körper fast alle Energie zur Entgiftung. Weil danach nicht mehr viel übrig bleibt, schlafen sie den ganzen lieben langen Tag, bis sie wieder anfangen, sich zu vergiften, äh Entschuldigung, zu essen.
Lässt man das alles mal außen vor sind diese Tiere aber wirklich knuddelig.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Gründe dein eigenes Land. In sieben einfachen Schritten.

Einige von euch haben hoffentlich schon Post mit lustigen Briefmarken drauf bekommen. Allen, die nicht zu diesen gehören, sei gesagt, dass unser nächster Ausflug uns in die Hutt River Province Principality geführt hat, dem einzigen Land auf der ganzen Erde, welches um 16 Uhr nachmittags schliesst. Ja, ihr habt richtig gelesen. Die Hutt River Province ist tatsächlich ein eigenes Land innerhalb von Australien. Es ist allerdings auf keiner Landkarte zu finden, da es nur 75 qkm groß ist und nur aus etwa 5 Gebäuden besteht. Und dieses Land schliesst tatsaechlich um Punkt 4 pm seine Pforten.
Regiert wird das Land seit dem 21. April 1970 von HRH (was glaub ich für „His/Her Royal Honesty“ steht) Prince Leonard und HRH Princess Shirley. Eben jene beiden haben beschlossen, aus dem Commonwealth auszutreten und ihren eigenen Staat zu gründen, da ihnen die Weizenpreise zu hoch waren. Und tatsächlich gab es damals im Gesetz von Western Australia eine Lücke die Farmern erlaubt hat, ihr eigenes Land zu gründen. Diese Lücke ist kurz danach natürlich geschlossen worden, und Australien hat mehrfach versucht, dieses „Land“ wieder einzugliedern, bisher allerdings erfolglos.
In Hutt River leben vielleicht 20 Leute, da die Staatsangehörigkeit aber käuflich erwerbbar ist, gibt es inzwischen etwa 13.000 Staatsangehörige in der ganzen Welt.

Anhand dieses Beispiels möchte ich nun ein paar unerlässliche Dinge auflisten, die man nicht vergessen sollte, wenn man seinen eigenen Staat gründet.

1. Eigene Währung. Auch wenn man die Währung des einen umgebenden Staates akzeptiert braucht man unbedingt eine eigene Währung, um diese für teueres Geld an zahlungswillige Touristen zu verkaufen

2. Ein eigenes Postsystem. Jedes noch so kleine Land braucht ein eigenes Postsystem. Auch wenn das Land nur aus fünf Häusern besteht, auch diese fünf Häuser haben meistens einen Briefkasten, ergo muss es auch jemanden geben, der diesen Briefkasten füllt, ergo muss es auch einen Postboten geben, ergo auch eine Staatseigene Post. Dafür ist es unerlässlich,

3. seine eigenen Postkarten zu haben. Naja, und natürlich wieder für die Touristen (nicht vergessen: Vertrag mit der Post abschließen, die in dem umgebenden Land operiert. Andererseits bräuchtet ihr eure eigene Auto- Schioff und Flugzeugflotte. Das könnte ein bisschen teuer werden).

4. Den Genfer Konventionen beitreten. Hutt River Province hat dies im Jahre 1978 getan. In der ganzen Welt war die Erleichterung ob diesen Schrittes spürbar.

5. Gründe dein eigenes College. Ebenfalls ein Muss ist ein eigenes College, mit eigenem Logo und Briefkopf und all dem Schnickschnack. Auch wenn die einzige Fakultät sich mit kosmischer Numerologie beschäftigt. Es sieht trotzdem cool aus, vor allem wenn ihr euch dann noch eine Wellblechpyramide in den Vorgarten stellt und fest behauptet, dass man in dieser Pyramide kosmische Energien empfangen kann. Das zieht Touristen en masse an!

6. Du brauchst eine eigene Kirche. Warum? Ganz einfach: Sich im eigenen Wintergarten zum König krönen zu lassen hat einfach keinen Style.

7. Eine eigene Flagge. Wenn Du ein Kind hast, gib ihm Fingerfarbe und eine weiße Flagge und fertig ist die Laube..
8. Eine eigene Staatskarosse. Das kann die rostigste Rostlaube sein, Hauptsache sie hat eine Antenne, wo man die Flagge aufhängen kann.

So, mit diesem Wissen versuche ich jetzt mein Glück. Ich lass euch wissen, wie es ausgegangen ist.

P.S.: An alle, die einen Brief erhalten haben: Schmeisst die Briefmarken nicht weg! Die wurden von Princess Shirley herself angeleckt (ist wirklich wahr!)

Werkstatt Nr. 4: Kalbarri

Shark Bay war wirklich eine Reise Wert. Nicht nur die Delfinfütterung in Monkey Mia, die Stromatoliten und das Ozeanarium sind spannend, es gibt auch noch den Shell Beach, einen Strand, dessen „Sand“ aus einer 7 m dicken Muschelschicht besteht, eine heiße Quelle, in die man springen kann (auch wenn die „Quelle“ in eine Betonwanne eingefasst war und das Wasser darin eher brackig aussah; na ja, immerhin war es heiß). Aber trotzdem mussten wir uns von diesem Himmel auf Erden wieder verabschieden. Von hier an ging es (nach einer Übernachtung an einem Zeltplatz, der sich durch die offensichtliche Abwesenheit jeglicher Anzeichen von Zeltplatz auszeichnete) in den Kalbarri National Park.

Der Park war auch ganz toll. Eine Landschaft wie im Grand Canyon erwartete uns, mit bizarren Sandsteinformationen wie dem Natures Window (einer Sandsteinbrücke, durch die man ganz tief hinab ins Tal schauen konnte). Nicht so schön war allerdings die Straßenkondition in dem Park. Gerade als wir wieder auf die Hauptstraße zurückkehren wollten, merkten wir, dass am Armaturenbrett alle Lampen auf Alarm standen: das Kühlwasser kochte, die Batterie war im Begriff, auszugehen und die Öllampe leuchtete. Was tun? Mitten im Outback hilft nichts ausser Abwarten und Tee trinken. Also warteten wir bis das Wasser sich wieder beruhigt hat, füllten ein bisschen Öl nach und weiter ging es. Nach 10 km kamen wir nach Kalbarri, unserer finalen Destination für diesen Tag. Bereits nach diesen 10 km war das Wasser wieder am kochen. Was war kaputt?? Wir öffneten den Motorraum, was aber völlig unnötig war, weil keiner von uns wirklich Ahnung von der Materie hatte.

Der nächste Tag begann verheißungsvoller. Wir konnten an einer Pelikanfütterung direkt vor unserem Carvan Park aktiv teilnehmen. Hieß: Ingo durfte Pelikane füttern! Ich war der einzige, der gleich zweimal von der älteren Dame aus der Menge herausgepickt wurde. Sollte mir das zu denken geben?

Als wir unseren Weg mit neuem Kühlwasser fortsetzen wollten, kam schnell die nächste kalte Dusche. Nach 2 km war das Kühlwasser wieder am kochen. Nichtsdestotrotz haben wir noch den Rainbow Valley Vogelzoo besucht (in dem alle Kakadu- und Papageienarten Australiens zu sehen gab, und das sind nicht wenige), bevor wir uns dann entschlossen haben, Freitag Nachmittags um 14 Uhr nach einer Werkstatt zu suchen. Zum Glueck gilt das Prinzip "Freitags um 1 macht jeder seins" nicht in Australien, und wir haben noch eine offene Werkstatt gefunden. Der Typ dem die Werkstatt gehört hat, hat den Motorraum geöffnet und mit einem sehr erstaunten Blick festgestellt, dass uns ein Keilriemen abhanden gekommen ist. Einfach futsch! Kein Wunder, dass alle Lampen auf Alarm standen, da unsere nigelnagelneue Lichtmaschine (die wir ja erst ein paar Tage zuvor haben einbauen lassen) und der Kühler nicht mehr angetrieben wurden. Ergo wurde a) die Batterie nicht mehr geladen, und b) das Wasser nicht mehr gekühlt, was c) dazu geführt hat, dass der Motor das Öl verklumpt hat. Dass nicht weiterer Schaden am Motor entstanden ist, war pures Glück. So sind wir mit einem blauen Auge und einem neuen Keilriemen davon gekommen.

Unsere Liste von besuchten Werkstätten sieht nun so aus:

Darwin: Ölleck verdichtet, neue Abblendleuchten, neuer Zigarettenanzünder
Kununurra: Neuer Benzinfilter und neuer Benzinschlauch
Broome: Neue Lichtmaschine
Kalbarri: Neuer Keilriemen

Und es war nicht der letzte Werkstattbesuch ...

Die Top 5 der gefährlichsten Jobs, die man als Backpacker machen kann

All die unten aufgelisteten Jobs sind uns tatsächlich entweder angetragen worden oder wurden von anderen Backpackern ausgeübt, die wir auf dem Weg bisher getroffen haben.

Nummer 5:
Arbeiten auf einer Bananenfarm. Nicht nur, dass Du bei einem Gewicht von 30 – 40 kg, das auf Dir lastet, Dir leicht mal einen Hexenschuss einfangen kannst. Nein, die Bananenstauden sind auch Heimat für viele kleine und große Spinnen, welche die Kragenöffnung deines Hemdes als Höhle missdeuten, die es nach Nahrung abzusuchen gilt. Vorsichtsmaßnahmen: Tipp: Neoprenanzug und Taucherbrille tragen für besten Schutz.

Nummer 4:
Melonen ernten. Der Vorteil von Bananen gegenüber Melonen ist: sie hängen an einem Baum. Das bedeutet, Du musst sie nicht erst hochheben. Bei Melonen ist das anders. Du gehst eine Kilometer lange Reihe von Melonen ab, bückst dich, schneidest die Melone ab, stellst dich wieder hin, schmeißt die Melone auf einen Karren, gehst einen Schritt weiter, bückst dich, etc. Das machst Du gefühlte 10.000 mal, über 9 Stunden lang mit einer halben Stunde Pause, und wenn Du Glück hast, steht keiner hinter Dir, der dich verbal immer wieder antreibt. Nach zwei Wochen geht dein Rücken krachen. Tipp: Schließ vorher eine gute Arbeitsunfähigkeitsversicherung ab.

Nummer 3:
Mangos ernten in den Subtropen. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 95 % und einer Temperatur von 40 Grad im Schatten stehst Du 10 Stunden am Tag auf einem Feld, kletterst auf Bäume und schneidest Mangos ab. Das fiese dabei sind nicht nur die Spinnen, die sich im Baum verkriechen (sonst wäre es ja nur auf Platz 5 gleichauf mit den Bananen), sondern wenn die Mangos vom Baum getrennt werden, fließt weiße Flüssigkeit aus dem Mango-Stiel. Jetzt kommts drauf an: Wenn Du Glück hast, bist Du dagegen nicht allergisch und es passiert nichts. Wenn Du Pech hast, bist Du gegen das Zeug allergisch, es brennt auf der Haut wie Zunder und hinterlässt ziemlich hässliche Narben, wenn es nicht sehr bald behandelt wird (was im Outback eher unwahrscheinlich ist). Tipp: Siehe Nummer 5.

Nummer 2:
Arbeiten auf einem Perlentaucherboot in der Zyklon – Saison. Du arbeitest mehrere Wochen lang als Deckhand auf einem Perlentaucherboot, d. h. du kochst, machst sauber etc. Alles kein Problem. Nur leider fängt gerade die Wet Season an und Du siehst jeden Abend Gewitter über das Meer ziehen. In den Nachrichten hast Du gehört, dass bald die ersten Zyklone (in Amerika heisst so etwas Hurricane) über das Wasser fegen sollen, und Du überlegst Dir mehrmals, ob es sich lohnt, den Heldentod zu sterben, damit die Damen sich dekorieren können. Du beschließt, doch lieber weiterleben zu wollen. Tipp: Falls Du Dich doch dazu entschliessen solltest, diesen Job anzunehmen, informier dich vorher, ob Toilette und Waschbecken direkt nebeneinander sind!!

Nummer 1:
Als Guide in einem Ozeanarium arbeiten. Du hast gehört, dass es in der Nähe ein tolles Aquarium geben soll. Also gehst Du hinein. An der Kasse wirst Du von dem zuständigen Guide als Deutscher identifiziert, und er redet mit Dir in Deutsch weiter. Er ist auch nicht viel älter als Du, aber Du nimmst an, dass er schon länger in Australien ist und fest hier arbeitet. Er führt dich und eine Gruppe von 10 anderen Leuten herum. Du siehst Alle möglichen Arten von Fischen (unter anderem Steinfische, die können ziemlich tödlich sein), Schildkröten, Haien, etc. das normale Programm halt. Dann erklärt er Dir, dass er nun zu seinem Lieblingsbecken kommen würde. Er greift herein, und was er herausholt ist nichts geringeres als eine ausgewachsene Seeschlange. Im gleichen Atemzug erklärt er Dir, dass diese Schlange 3x so giftig ist wie die giftigste Artgenössin zu Lande, und dass Du mit einem einzigen Biss innerhalb von 14 Sekunden sterben würdest
Nach der Tour unterhältst D dich mit ihm und stellst fest, dass er nur ein weiterer Backpacker ist und erst seit drei Wochen in diesem Aquarium arbeitet. Tipp: Erst der zweite Biss ist tödlich.

Ein Delfin müsste Mann sein

Delfine. Wilde Delfine. Du machst große Augen. Delfine kommen freiwillig zu Dir. Freiwillig, weil es für sie die einfachste Art und Weise ist, ihr Futter zu bekommen, nicht weil, wie manche humanoide Wesen es sich einbilden, sie Dich mögen. Trotzdem große Augen und der Wunsch, Delfin anzufassen.

Delfin freut sich auf das Futter, nicht auf Dich. Aber hauptsache Delfin freut sich. D. mag es trotzdem nicht angefasst zu werden, weil D. davon krank wird (denn D. ist ein Säugetier und somit vulnerabel für Säugetierkrankheiten). Trotzdem darf D. von Touristen per Hand gefüttert werden. Unverständlich, weil trotzdem Risiko von Krankheit!!

D. ist ein schönes Tier. D. weiß das auch und stellt es immer wieder unter Beweis, indem er rücklinks vor dir herschwimmt und dich mit großen lidlosen Augen und einer Mundform, die manch humanoider als Lächeln missdeutet, anschaut. D. kennt die Menschen (schließlich kommt er schon seit Jahren jeden Tag mehrfach zu dieser Stelle) und weiss auch, wie er Dir gefallen kann, damit Du ihm das allzu ersehnte Futter gibst. Du fällst natürlich drauf rein, denn Du kannst Dir in dem Moment kein schöneres, braveres, niedlicheres Tier vorstellen und willst D. am liebsten mit nach Hause ins eigene Aquarium nehmen.

Das allerdings würde D. nicht zulassen, denn D. kann auch ganz anders. Wenn nicht in der Nähe von Menschen, wird D. zum gnadenlosen Treibjäger und Mörder, indem D. zusammen mit seinen Kumpels kleinere Fische in die Enge treibt und frisst. Dieses tut D. im übrigen häufiger als jeder Hai, ist also demzufolge auch gefährlicher als diese (was allerdings auch nicht schwer ist, da sogar Kokosnüsse gefährlicher sind als Haie. Es kommen jährlich mehr Menschen durch Kokosnüsse ums Leben als durch Haiattacken. Ich finde es demzufolge unverantwortlich, einfach so Kokosnüsse in Supermärkten zu verkaufen. d. A.).

Diese Fakten werden von deiner selektiven Wahrnehmung aber bereitwillig und ohne Probleme ausgeblendet, wenn D. grazil vor Dir her schwimmt. Du träumst davon, ein Delfin zu sein. Träumst davon, ewig weit in den Ozean hineinzuschwimmen und frei zu sein. Wenn Du eine Frau bist, kannst Du das aber mal ganz schnell vergessen, denn die Rollenverteilung bei Famiilie D. ist ganz klar konservativ. Mann kann tun und lassen was er will, denn sobald er eine Dame beglückt hat, zieht er wieder wie ein einsamer Cowboy seiner Wege und lässt Mama D. mit Großmama D. und Baby D. alleine. Die Emanzipation ist an Familie D. definitiv vorbei gegangen.

Wenn D. Mann ein bisschen zuviel Testosteron ausschiesst, kann er ganz schön nervig werden, vor allem, wenn er wie ein betrunkener Ehemann Frau und Kinder attackiert. Deswegen bleiben Großmama D., Mama D. und Baby D. immer zusammen, für immer und ewig.

Du stehst am Strand und hörst Dir den Vortrag des Rangers an. Du nimmst all diese Informationen über Treibjagden, herumhurende und schlagende Ehemänner und konservative Rollenverteilung auf, vergleichst sie mit den Informationen, die Augen und Ohren dir geben und denkst Dir: Ach sind sie nicht niedlich?

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