Australien
Hier passier t momentan alles so schnell, dass ich kaum nachkomme mit dem Blog schreiben. Aber bald bin ich ja wieder in Deutschland, da kann ich ja euch ja auch persoenlich erzaehlen, was mir hier so passiert ist.
Gestern habe ich beklagenswerterweise Australien den Ruecken kehren muessen, nach genau 341 Tagen in Down Under (Flugtage nicht mitgerechnet). Nach planmaessigen 10 Stunden und 45 Minuten bin ich dann sicher und wohlbehalten in Seoul angekommen.
Der Bus vom Flughafen in die Stadt hat mal wegen traffic jam locker 1,5 Stunden gebraucht, und bei der Ankunft an meiner Bushaltestelle begann es bereits zu dunkeln. Der Busfahrer hat sich partout geweigert, mir meinen Rucksack ohne die Vorlage meiner Fahrkarte zu geben, die ich aber komischerweise nicht mehr hatte (auf mysterioese Art und Weise ist sie dnn spaeter, nachdem ich Reisepass, ID und Flugschein vorgezeigt habe um zu beweisen, dass der Gepaeckschein an der Tasche dazu passt, in meinem Portmonnee wieder aufgetaucht).
Stellt euch vor, ihr kommt in einer fremden Stadt an, in der alles in unleserlichen Schriftzeichen geschrieben ist, deren Strassen KEINE NAMEN haben (dazu spaeter) und der Anfahrtsplan, den ihr von eurer Herberge geschickt bekommen habt, ist unleserlich. Der Weg von der Bushaltestelle von der Haltestelle zu meinem Guesthouse ist nur 5 Minuten zu Fuss. Fuer mich genug, um mich restlos zu verirren. Gluecklicherweise hatten zwei nette, gutaussehende Koreanerinnen Mitleid mit mir und haben mich auf Englisch angesprochen, b ich denn Hilfe braeuchte. Die brauchte ich definitiv und zeigte den beiden meine unbrauchbare Karte. Zwei grose Fragezeichen formten sich ueber ihren Koepfen, aber sie hatten ja noch den Telefonjoker. Mein australisches Handy hat natuerlich hier nicht funktioniert, so haben sie fuer mich beim Guesthouse angerufen und nach einer Beschreibung gefragt. Danach haben mich die beiden netterweise noch bis in die Naehe meines Guesthouses gebracht, um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich ankomme! Danke, unbekannte Koreanerinnen!
Das Guesthouse an sich ist spitze. Es ist klein, familiaer, und die Besitzer haben frueher als Backpacker selber die Welt bereist. Die Zimmer sind sauber, es gibt jeden morgen ein gemuetliches Fruehstueck, heute gab es zudem noch Guksun (oder so), ein traditionelles Nudelgericht, zum Mittag, zu dem auch alle ehemaligen Gaeste eingeladen waren.
Jetzt aber mal zum Strassensystem: In Korea haben nur die allergroessten Strassen Namen. Klingt komisch, ist aber so. Die Adresse eines Hauses besteht aus a) dem Stadtteil, in dem das Haus steht, und b) einer Nummer, die danach vergeben wird, wann das Haus gebaut wurde. Anhand dieser Angaben ein Haus in diesem Gebiet zu finden, ist gegen null. Die sprichwoertliche Nadel im Heuhaufen zu finden ist dagegen ein Kinderspiel. Wenn man ein Haus sucht, bekommt man eine Angabe nach dem Motto " An der dritten Ampel links, dann bis zum McDonalds, danach rechts und dann 200 m auf der rechten Seite". Und dasauf Koreanisch!
Nichtsdestotrotz, nach meinem ersten Tag hier (gestern zaehlt da nicht) hab ich mich in Seoul verliebt. Ja, man koennte fast von Liebe auf den ersten Blick sprechen. Nach unserem Nudelessen hab ich mich aufgemacht, den Changdeokgung Palace zu besichtigen, ein Palast der als Weltkulturerbe gehandelt wird. Bereits in der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde hier der erste Palast gebaut, bevor diser Ende des 16. Jahrhunderts von den invasierenden Japanern zu Klainholz gemacht worden ist. Aber bereits 10 Jahre spaeter, als die Japaner wieder abgehauen waren, stand hier schon der naechste Palast, und der staht bis heute noch. Hintendran wurde im 18. Jahrhundert noch ein "Secret Garden" und mehrere Palastgebaeude angebaut. Das Gebiet, das der Palast und der umgebende Park umfasst, ist riesig. Unsere Tour hat unsgesamt 2,5 km umfasst, und wir haben nicht mal die Haelfte vom Park gesehen.
Der Palast grenzt an einen Teil von Seoul der Bukchong heisst. Bukchong ist ein Teil des alten Seoul inmitten einer riesigen Grossstadt. Die Haeuser in diesem Gebiet sind traditioneller Bauart und sehen noch genau so aus wie vor 300 Jahren. Zwischen den Haeusern gibt es immer kleine Gassen, durch die kaum zwei Radfahrer aneinander vorbei passen, die aber voll von traditionellen Teehaeusern und Koreanischen Restaurants sind (@Svenja: es sah ungefaehr so aus wie die Hutongs in Peking, die Du mir mal gezeigt hast).
Und Ingo hatte doppelt Glueck: Am heutigen Samstag war Seoul Open Night. Sprich viele Museen, Galerien usw, hatten bis 24 Uhr geoeffnet, und auf den Strassen gab es Musik und Streetart. In Bukchong hatte ich die Gelegenheit, dadurch einige der traditionellen Haeuser von innen zu begutachten und fand das absolut faszinierend. Da es aber schon Abend wurde und ich langsam zurueck musste, aber noch zumindest einmal einen Blick nach Insadong (einer der zentralen Fussgaengerzonen werfen wollte, hab ich mir den Rest von Bukchong fuer morgen aufgehoben. Und Insadong hat mich fast noch mehr fasziniert als Bukchong. Denn es gab dort zwar die zentrale Fussgaengerzone (Insadong-gil) mit all den modernen Bauten, aber die Nebenstrassen sahen allesamt genau so aus wie in Bukchong: Kleine, alte Haeuschen, in denen entweder Menschen whnten oder ein Teehaus zum verweilen einlud. In einem dieser Teehaeuser hab ich mich dann selbstzufrieden mit einer Tasse Pflaumentee niedergelassen, gluecklich, mein ganzes Spektrum an koreanischen Phrasen hier anwenden zu koennen (leider beschraenkt sich das z.Zt. auf Annyeong haseo (Hallo wie gehts), gansa namsida (Danke) und sillye namsida (Entschuldigung): na gut, letzteres musste ich nicht anwenden, ioch wollte nur mal ein bisschen angeben. Ach so und das wichtigste hab ich noch vergessen: "None arim tawa" heisst "Du bist huebsch"!)
Als ich dort wieder raus kam war es bereits dunkel, und ich hab mich auf den Heimweg gemacht, aengstlich, mich ja nicht wieder irgendwo in der grossen stadt zu verlaufen. Morgen fahre ich nach Panmunjeom und mache eine Tour durch die Demilitarisierte Zone im Norden Suedkoreas mit. Verspricht, spannend zu werden!
Bis dann
Ingo
teegernseher82 - 29. Aug, 13:18
Da das Festland an der Ostkueste neben Betonburgen, Themenparks und der ein oder anderen Moeglichkeit einen Skydive zu machen nichts besonderes zu bieten hat, hab ich mich darauf konzentriert, die Inseln rund um das Great Barrier Reef zu begutachten. Ganz abgesehen davon, dass ich es nicht als notwendige Freizeitbeschaeftigung ansehe, aus einem Flugzeug zu fallen, oder meine hart verdienten Kroeten in ueberdimensionalen Zentrifugen zu verballern, nach deren Besuch man sich fuehlt wie ein 1000-Teile Puzzle nach einem Orkan.
Da versprach ein Segeltrip durch die wunderbaren Whitsunday Islands doch eine bessere Art des Geldausgebens zu sein. Mit einer Gruppe von 24 Leuten brachen wir Nachmittags auf unserem Segelboot (der "Habibi", sehr australischer Name!) auf in Richtung Whitehaven Beach, der ersten Raststaette. Am ersten Tag war nur segeln angesagt, da Whitehaven Beach ein paar Segelstunden entfernt lag und somit uns als Nachtlager dienen wuerde.
Das Boot wurde als "Partyboot" angepriesen. Das hatte mich zwar etwas suspekt gemacht, da ich eigentlich eher fuer gemuetlich chillen war, aber der Preis hat mich dann doch umgestimmt. Leider war das absolute Gegenteil der Fall von dem, was mir da von meinem travel agent angepriesen worden war: Die meisten Leute auf dem Boot waren Paerchen, die anscheinend an ein bisschen Sozialisierung nicht interessiert waren, sondern die ganze Zeit ueber mit sich selbst beschaeftigt waren (3 Tage lang!) Ein kleines Grueppchen fand sich dann doch, die der Langeweile auf dem Boot trotzig entgegen standen und die Zeit bis spaet in die Nacht genutzt haben, Spass zu haben (ganz zum Missfallen der Crew, die ab 22 Uhr Bettruhe haben wollten). Sarah, Kait, Matt, James, Michael und ich hatten allerdings unseren Spass.
Am naechsten Morgen war dann erst mal relaxen angesagt. Whitehaven Beach hat seinen Namen durchaus verdient, denn ich hab kaum einen Strand gesehen, der purer und weisser ist. Der Silika-Anteilan einem normalen weissen Sandstrand liegt bei ca. 93 %. An diesem Strand sind es ueber 99%! Das bedeutet, dass dieser Sand feiner ist als an jedem anderen Strand in der Welt! Schoen fuer uns, aber gefaehrlich fuer Fotokameras und Handys, denn dieser Sand kommt ueberall rein!
Nach guten zwei Stunden am Strand fuhren wir dann zu unserer ersten Tauchstation. Erst hatte ich ein bisschen Schiss, weil wir nicht vom Strand aus Schorcheln gegangen sind, sondern vom Boot aus im tiefen Wasser. Aber was ich gesehen hab, hat das schnell vergessen lassen. Korallen in den buntesten Farben von Neongelb ueber gruen, rot und blau bis hin zu schwarz), sehr komisch aussehende Fische (wie z. B. den "Bump headed Parrotfish" (buckelkoepfiger Papageienfisch), Dori, Nemo und so weiter. Leider liessen Haie, Delfine, Wale und Schildkroeten zumindest beim Schnrocheln auf sich warten (wir haben allerdings spaeter welche vom Boot aus gesehen).
Am zweiten Schnorchelspot waren die Korallen noch besser, aber leider nicht so viele Fische da (und auch keine Schildkroeten, wie unser Skipper versprochen hatte).
Am Abend war es wieder das selbe Bild: Um 22 Uhr war jeder im (etwas beengten) Bett, nur wir 6 und drei andere trotzten der allgemeinen Langeweile und feierten noch bis spaet in die Nacht.
Am naechsten morgen ging es nach dem Fruehstueck wieder ins (kalte) Wasser, auch dieser Schnorchelgang hat sich wieder gelohnt, weil die Korallen wieder total anders waren als bei den ersten beiden Schnorchelgaengen, Kurz nachdem wir wieder auf dem Boot waren kam eine Gruppe von fuenf Delfinen an, die anscheinend gefallen daran gefunden hatten, immer wieder aus dem Wasser zu springen. Was fuer ein eleganter Anblick. Kurze Zeit spaeter bakem wir noch Besuch von einem Seeadler, nachdem es uns gelungen war, ihn durch pfeifen und die Aussicht einer Fuetterung zu uns zu lotsen.
Am dritten Tag war dann wieder relaxen angesagt, unterbrochen von der ein oder anderen Hilfestellung bei einem Segelmanoever. Viel war allerdings nicht mit Segeln, da fast kein Wind vorhanden war, und die Sonne hat wahrlich auf uns herunter gebrannt. Meine vorher erworbene Flasche 30+ Sonnencreme war ruckzuck wieder fast leer.
Abends gab es dann noch eine "Boat PArty" in einem Pub in Airlie Beach. Um 7 Uhr sollte es los gehen, um 8 standen Sarah, Kait, Matt, James, Michael und ich auf der Matte ... alleine! Wie traurig war das denn bitte! Wir mussten andere Leute anheuern sich zu uns zu setzen, dass der gemietete Tisch nicht allzu leer aussah (und wir noch mehr Freibier bekommen, denn wir bekamen pro vier Personen einen freien Eimer Bier umsonst...) Nach kurzer Zeit haben sich doch noch ein paar andere dazu gesellt, aber insgesamt ist nicht einmal die Haelfte der Leute erschienen. Die anderen hatten sich dann auch relativ schnell wieder verabschiedet, und wir haben die Location gewechselt in einen Club, wo dann doch noch etwas mehr los war.
Trotzdem war es ein angenehmer Trip. Das weswegen ich eigentlich hergekommen war (schnorcheln am Great Barrier Riff) war super und hat sich definitiv gelohnt. Und sonst kann cih nur sagen, dass wir definitv unseren Spass hatten...
teegernseher82 - 26. Aug, 06:49
Jaja so ein Jahr geht viel zu schnell rum. Gestern bin ich wieder in Sydney gelandet und bereite mich so langsam aber sicher auf meine baldige Ausreise aus Australien vor (drei Woerter mit "Aus" hintereinander, mal sehen ob ich da noch mehr hinkriege...)
In der Zwischenzeit hat sich allerdings wieder einiges ereignet: Ich habe die Whitsunday Islands besegelt, dort am Great Barrier Reef geschnorchelt (leider nicht getaucht, davon hat mich eine dumme Stirnhoehlenentzuendung abgehalten; ist aber wieder weg jetzt). Danach bin ich drei Tage auf Magnetic Island geblieben und hab den Nudist Beach getestet.
Dann hab ich zwei Tage im absoluten tropischen Norden verbracht, und zwar in Cape Tribulation mitten im Dschungel (der tropische Norden Queenslands ist "Dschungelcamp-Country").
Last but not least hab ich einen Tag in Cairns verbracht, zufaelligerweise genau zum Auftakt des jaehrlichen "Cairns Festival", ein riesiges Festival das drei Wochen dauert und just an diesem Abend mit einer grossen Parade und einem fantastischen Feuerwerk direkt vor der Haustuer von meinem Hostel eroeffnet worden ist.
Leider hab ich grad nicht die Zeit und Musse ausschweifend darueber zu berichten, aber das kommt noch. Ich habe hier in dem Buero von meiner Work & Travel Company unbegrenzten Internetzugang (auch wenn die Geschwindigkeit minimal und die Moeglichkeit, Bilder hochzuladen extrem begrenzt ist).
Naechster Stop: Seoul. Am 28. verlasse ich Australien, werde mich aber vorher denke ich noch mal mit genaueren Berichten zurueck melden.
Bis die Tage
Ingo
teegernseher82 - 24. Aug, 06:02
Nach der atemberaubenden Erfahrung von Moreton Island hab ich es mir nicht nehmen lassen, nun auch die weltgroesste Sandinsel der Welt zu erkunden. Fraser Island gehoert mit zu einer der Hauptattraktionen, die die australische Tourismusindustrie zu bieten hat. Von den wenigen Nachteilen, die das mit sich bringt mal abgesehen versprach es von Anfnag an eine (fast) einzigartige Erfahrung zu werden.
Die Tour wurde von unserem Hostel in Rainbow Beach organisiert, und war in vielen Punkten anders als die meisten anderen Touren. Zum einen> Es gab diesmal keinen Tourguide. Wir haben uns am Tag vor der Tour im Hostel getroffen (11 Leute aus England, irland und Deutschland) und eine grobe Einfuehrung zum fahren in schwierigem Gelaende mit einem Gelaendefahrzeug bekommen sowie eine Liste mit Essen, welches uns fuer unsere Tour empfohlen wurde. Das einkaufen dafuer mussten wir selbst besorgen. Wir haben usn erstaunlich schnell geeinigt, was wir wann zu essen machen wollten. Da wir rein zufaellig einen Chefkoch mit dabei hatten, war die Frage wer diesen Tail uebernimmt schon geklaert.
Am naechsten Morgen haben wir noch eine Karte, einen Zeitplan wann wir wo sein sollten und Campingutensilien bekomnen, bevor wir in unserem Toyota Landcruiser Richtung Faehre brausen konnten. Da die Hauptstrasse auf Fraser Island der Strand ist, mussten wir uns strikt an den Zeitplan halten weil dieser mit den Gezeiten abgestimmt war.
Fraser Island liegt nur etwa 200 m vom Festland entfernt, so dass die Ueberfahrt schnell beendet war. Die Strassen (wenn es denn welche gab) waren extrem hart zu fahren, aber fuer die die hinten sassen hat es extrem Spass gemacht, das war besser als jede Achterbahnfahrt. Fraser Island ist zwar umgeben von den schoensten Straenden mit dem blauesten Wasser, aber trotzdem kann man nicht schwimmen gehen darin. Der Grund: Haie. Und zwar alle. Bullenhaie, Hammerhaie, Riffhaie, Weisse Haie usw. usf. Nicht zu sprechen von Mantarochen und Stachelrochen. Daher haben wir an jedem unserer drei Tage mindestens einen der vielen Suesswasserseen im Inland besucht, die zum schwimmen absolut top geeignet waren. Der Strand am Lake McKenzie, den wir am ersten Tag besuchten, war absolut weiss und das Wasser tuerkisblau. Und es gab keine Kreaturen, die uns potenziell haetten toeten koennen. Leider hat man hier die Nachteile des Massentourismus schnell gemerkt, denn obwohl grad Wintersaison war, war der Strand rappelvoll.
Viel zu schnell mussten wir wieder los, alles wegen den Gezeiten. Unsere Campsite war direkt am Strand, was absolut top war. Unser Chefkoch hat ein wunderbares Mahl gezaubert, wir hatten ein einigermassen grosses Lagerfeuer und eine angemessene Ladung Bier dabei. Alles in allem war es ein gelungener Tag.
Am naechsten morgen hat es sich gelohnt um kurz nach fuenf aufzustehen, zum einen um noch bei Ebbe zu unserer naechsten Station zu kommen, aber vor allem, um den Sonnenaufgang ueber dem Pazifik zu beobachten. Nach einem kurzen aber buendigen Fruehstueck und einer kurzen Fahrt haben wir uns auf den langen Marsch vom Strand zum Lake Wabby gemacht. Dort wa ausser uns nur eine andere Gruppe nur Deutsche (und nach uns kam noch eine andere Gruppe (fast nur Deutsche). Abern ansonsten war es relativ leer. Der See war wieder einmal einmalig, obwohl das Wasser ein bisschen frischer war. Wenn man aber 5 Minuten drin blieb, hat man das gar nicht gemerkt.
Naechste Station an diesem Tag waren Indian Head und die Champagne Pools. Von Indian Head aus hatte man eine wahnsinnstolle Aussicht auf den Ozean, und da auch hier das Wasserkristallklar war, konnte man genau sehen was sich dort fuer Tierchen aufhielten: Extrem viele Stingrays (teilweise haben wir vier auf einmal gesehen, Riffhaie und Buckelwale. Letztere hatten extrem Spass daran, immer wieder aus dem Wasser zu springen und ihre massigen Koerper zu praesentieren. Die Champagne Pools waren mehrere von Meerwasser gespeiste Pools, in denen sich alle Arten von Fischen tummelten. Von dort aus haben wir eine Gruppe von Walen gesehen, die anscheinend eine Art Wettbewerb hatten, wer am hoechsten springen kann.
Abends haben wir unser Camp in der einzigen Aboriginal Campsite auf der Insel bezogen. Daniel, Hueter des Camps und seines Zeichens Badtjala Aboriginal, hat sich fuer den Abend zu uns gesellt und uns Geschichten erzaehlt, eine DVD ueber die Geschichte der Badtjalla gezeigt und uns Didgeridoo beigebracht. Ich brauch nicht zu sagen, dass dieser Abend wieder genial war.
Der dritte Tag begann mit dem was wir uns alle laengst verdient hatten: Ausschlafen. Dank der Flut konnten wir das Camp nicht vor 11 Uhr verlassen. Am drittern tag stand auch nur ein kurzer Besuch am Wrack der Maheno an, einem Luxusdampfer der1907 auf Fraser gestrandet ist. Danach gab es noch eine Moeglichkeit der Erfrischung, einem Bad im Eli Creek. Ein Boardwlk fuehrte vom strand aus 500 m inlands wo man in diesen kristallklaren Bach steigen konnte, und sich von dort aus bis zum Strand treiben lassen konnte. Das war so toll, dass wir darauf glatt die Zeit vergessen haben und unsere Faehre aufs Festland verpassten. Das war nicht ganz so dramatisch, da diese alle 20 min fuhr. Nur der Typ im Hostel war etwas angepisst, weil er wegen uns etwas laenger arbeiten musste. Etwas getruebt hat unsere Erfahrung nur, dass waehrend unserer Reise die Gepaeckablage auf dem Dach um ein paar cm verrutscht ist und einen kleinen Lackschaden angerichtet hat, der uns noch mal 220 Dollar gekostet hat. Aber durch 11 geteilt sind das 20 Dollar (also ca. 13 Euro) fuer jeden gewesen, was nicht wirklich die Welt ist. Alles in allem war es al wieder eine wahnsinnig tolle Erfahrung!
teegernseher82 - 9. Aug, 12:27
Falls ich euch mit meinen vorherigen Berichten nicht schon genug neidisch gemacht habt, nach diesem werdet ihr es auf jeden Fall sein, auch wenn das eigentlich nicht mein Ziel ist. Alles was ich hier Berichte ist allerdings tatsächlich wahr und hat sich exakt so zugetragen.
Es war eher eine Intuition als Planung, die mich hier in Brisbane in ein Reisebüro getrieben hat, um eine 2-Tages-Tour nach Moreton Island zu buchen. Diese Insel vor der Küste Brisbanes ist nach Fraser island die zweitgrößte Sandinsel Australiens. Da aber Fraser Island touristisch total überlaufen ist, hab ich mich kurzerhand dazu entschlossen, Moreton den Vorzug zu geben, und ich glaube, das war eine gute Entscheidung.
Mein Travel Agent war Hannes (die schlauen unter euch wissen welcher Nationalität er angehört), der mir diese Tour wärmstens empfohlen hat. Das Beratungsgespräch endete mit dem Satz „Ach weißt Du was, ich glaub ich komm mit auf die Tour!“ Als Angestellter der Agentur konnte er sich kurzfristig Urlaub nehmen und hat die Tour umsonst bekommen, während unsereins mit Fährticket und Schlafsack 289 Dollar latzen musste. Aber das wurde dadurch wieder gelindert, dass ich einen 100 Dollar Fluggutschein von Virgin Blue geschenkt bekommen habe (hier in Australien hat Richard Branson seine Finger wirklich in jeder Branche drin, mit der sich ein bisschen Kohle machen lässt).
Tag 1: Am abgemachten Pick Up Ort angekommen war ich etwas erstaunt über die Größe der Gruppe, denn ausser mir waren nur noch Hannes und Jens (Erdkundelehrer im Sommerurlaub) da, und natürlich Haiden, unser Tourguide. Das Vehikel unserer Wahl war diesmal nicht ein 20-Sitzer sondern ein normaler Toyota Landcruiser. Auf dem Weg zur Fähre angekommen haben wir noch zwei deutsche Mädels (Melanie und Gabrielle) und einen Quotenengländer (Steve) abgeholt. Die Tatsache, dass er auf Tour mit fünf deutschen war, hat er aber erstaunlich gut weggesteckt.
Die Fährfahrt nach Moreton dauerte etwa 1,5 h. Noch bevor wir auf der Insel angekommen waren wartetetn schon die ersten Sehenswürdigkeiten auf uns: Vor der Insel hatte man eine Reihe von Schiffswracks hin verfrachtet, und zwar aus einem bestimmten Grund: Auf der Insel gibt es keinen Hafen, an dem die Fähre anlegen kann, stattdessen legt die Fähre direkt am Strand an. Um diesen bestimmten Strandabschnitt vor heftigen Wellen oder Strömungen zu schützen, hat man einfach ein paar der über die Jahre auf Grund gegangenen Wracks dorthin gebracht.
Wir landeten also am Strand, welcher gleichzeitig auch die Hauptverkehrsstraße auf Moreton Island ist. Nur kleine Teile des Strandes, der natürlich rund um die Insel herum geht (klar, ist ja schließlich ne Sandinsel) waren nicht befahrbar und mussten auf holprigen Straßen inlands umfahren werden. Moreton ist zwar bewohnt, aber insgesamt leben weniger als 100 Menschen auf der Insel. Die meisten davon sind Ranger oder andere Arbeiter, die helfen, den Nationalpark, der 98 % der Fläche der Insel einnimmt, auf Trab zu halten. Die restlichen 2 % werden leider von einem hässlichen Resort eingenommen. Was den Aussies da eingefallen ist, auf eine der schönsten Inseln so einen Betonklotz hinzupacken ... unglaublich.
Davon mal abgesehen ist die Insel ein reinstes Paradies. Türkisblaues Meer, weißer Sandtstrand, gefolgt von dichtem Regenwald gleich dahinter. Getoppt wurde das im Prinzip nur vom Wetter, denn wir hatten Sonne pur. Unsere Campsite bestand aus ein paar Zelten, einer Kochstelle und einem Buschklo im Regenwald direkt am Strand, was an sich schon geil war. Unser erster Ausflug führte und auf die andere Seite der Insel zum Lighhouse, von wo aus man exzellente Sicht auf das Meer vor der Ostküste Moretons hatte. Und das war auch gut so, denn vor uns spielte sich ein wahres Wildlife – Spektakel ab: Mehrere junge Buckelwale spielten dort im Waser, sprangen immer wieder hoch und wedelten mit ihren Flossen. Gleichzeitig kamen in Küstennähe immer wieder Wasserschildkröten hoch, um Luft zu holen und sofort wieder unterzutauchen. Als sich dann noch zwei Delfine dazu gesellten, war die Vorführung perfekt. Etwa eine halbe Stunde haben wir da gestanden und wurden des Anblicks definitiv nicht überdrüssig. Kurze Zeit später haben wir dann an einer Stelle weiter südlich eine Gruppe von fünf Delfinen gesehen, die anscheinend ihren Spaß hatten, immer wieder zu springen.
Eine kleine Abkühlung brachte eine Runde schwimmen in einer blauen Lagune. Das Wasser war zwar relativ kalt, aber absolut klar, und (wie uns unser Guie erklärt hat) auch gut für die Haut, da das Wasser in der Lagune nachweislich Melaleucaöl-Extrakte enthält (das ist so ähnlich wie Teebaumöl). Es wirkt quasi wie ein Jungbrunnen.
Da wir noch Alkohol für den abend brauchten, mussten wir auf dem Weg zurück zum Camp noch schnell in der „Hauptstadt“ Bulwer vorbei fahren, um im einzigen Shop auf der Insel einkaufen zu können. Auf dem Weg dorthin (natürlich fuhren wir am Strand entlang) kam uns in nächster Nähe ein Delfin entgegen. „Wer hat Lust, mit einem Delfin zu schwimmen?“ Klang die fast schon sinnfreie Frage Haidens. Alle stürmten sofort raus und rannten den Strand entlang dem Delfin hinterher. Um mit einem Delfin zu schwimmen muss man ins Wasser waten und darauf hoffen, dass der Delfin sich zu einem gesellt. Und wir hatten tatsächlich Glück, dieser Delfin hatte absolut keine Angst sich zu uns zu gesellen und ein bisschen seines Könnens zu zeigen. Bis auf ca. 2 m kam er heran, tollte ein bisschen herum mit Luftsprüngen und zog dann weiter seines Weges auf der Suche nach Nahrung. Delfine sind phänomenale Tiere!
In Bulwer (bestehend aus etwa 20 Holzhäusern) angekommen, war die Enttäuschung gross. „Wednesday closed“ stand an der Tür, und wir konnten nichts machen. Aber wir hatten ja Hannes an Bord, unseren Travel Agent, der mit Hilfe von Beziehungen uns allen das Leben gerettet hat und Bier aus dem Resort-Shop geholt hat. Dort dürfen normalerweise nur Resort-Gäste hin. Der Abend mit Lagerfeuer, Gitarre und Bier war gerettet. Auf dem Weg zurück zur Campsite haben wir dann das einzig nicht so schöne gesehen: Eine Wasserschildkröte war wohl von der Ebbe überrascht worden, und hatte es nicht mehr geschafft, rechtzeitig ins Wasser zu kommen ...
Müßig zu sagen, dass der Sonnenuntergang einsame Spitze war. Man stelle sich vor, man sitzt am weißen Sandstrand und schaut sich an, wie die Sonne ohne das kleinste Wölkchen am Himmel über einem türkisblauen Meer untergeht ...
Danach war wie gesagt Lagerfeuer, Gitarre und dank Hannes auch Bier angesagt, bevor wir in die Zelte gekrochen und uns dick eingemummelt haben. Wolkenloser Himmel heißt natürlich, dass es Nachts schweinekalt wird (schließlich haben wir hier immer noch Winter, auch wenn man das tagsüber nicht merkt).
Am nächsten Morgen ging der Spaß gleich weiter: Auf Moreton Island sind die höchsten Sanddünen Australiens und eine der größten der Welt zu finden. Bevor wir dort allerdings angekommen sind gab es erneut einen Schrecken: Schon wieder lag da eine gestrandete Schildkröte, die von der Ebbe überrascht worden ist. Ein kurzer Check hat aber ergeben, dass dieses Exemplar zwar schon sehr schwach aber immer noch am Leben war. Das Wasser war schon mehr als 100 m entfernt, also mussten wir schnell handeln. Da diese Schildkröte schon ziemlich alt war (ca. 80 Jahre) war sie extrem schwer und es mussten drei Leute mit anfassen, um sie überhaupt von der Stelle zu kriegen. Immer abwechselnd haben wir sie dann so weit getragen, bis sie im knietiefen Wasser wieder selbst schwimmen konnte. Was sie dann glücklicherweise auch sofort getan hat. So haben wir einer alten riesigen Wasserschildkröte das Leben gerettet. Zu dem Zeitpunkt als wir sie gefúnden haben muss sie etwa 3 Stunden im Trockenen gelegen haben. Die 6 Stunden bis zur nächsten Flut hätte sie sehr wahrscheinlich nicht überlebt.
So konnten wir uns stolzen Gewissens zu den Big Sandhills begeben. Und die waren wirklich big. Allein da hoch zu laufen hat schon eine Ewigkeit gedauert. Die Vorstellung, da runter zu brettern nur um wieder hoch zu laufen kam mir zuerst irrsinnig vor, aber nachdem ich das erste Mal gefahren bin konnte ich gar nicht genug davon bekommen. Die Düne war verdammt steil, so dass wir auf unseren einfachen Holzbrettern Spitzengeschwindigkeiten erreicht haben (unser Guide meinte bis zu 60 km/h, das halte ich allerdings für etwas übertrieben. Ich würd sagen 55!) Dreimal hab ich diesen blöden Berg erklommen, nur um wieder runter zu fahren, aber es hat sich definitiv gelohnt.
Zurück am Camp gab es erst einen kleinen Snack, danach konnte sich jeder ein Kajak und eine Weste greifen, und wir haben die 2 km zwischen Campsite und Schiffswracks paddelnderweise hinter uns gebracht. Am Wrack angekommen wurden Taucherbrillen und Schnorchel unter die Leute gebracht, und wir konnten schnorchelnderweise das Warck unter die Lupe nehmen. Ich hatte allerdings schon nach kurzer Zeit die Nase voll – und zwar voll Wasser. Meine Brille hat nicht richtig geschlossen und ich hab immer wieder Wasser rein bekommen, was das Schnorcheln nicht sehr angenehm gemacht hat. Deshalb habs ich’s auch nach kurzer Zeit dran gegeben und mich am Strand in die Sonne geflezt, was auch nicht zu verachten ist. Nur Steve und ich hatten danach noch den Willen und die Energie, den Weg zurück wieder mit dem Kajak zurück zu legen, die anderen haben sich abholen lassen.
Das letzte Highlight des Tages war: Essen. Nach so viel Bewegung ist Essen schon was tolles, auch wenn wir uns beeilen mussten, um die Fähre noch zu erreichen. Es war die einzige, die an dem Tag fuhr (obwohl ich es auch nicht bedauert hätte, die Fähre zu verpassen ...)
Ich hoffe ihr versteht, dass es unter diesen Umständen für mich schwer, ja fast schon unmöglich ist, einen Bericht so zu schreiben, dass niemand neidisch wird. Einzig und allein ihr könnt das ändern, indem ihr selber eure warmen Hütten verlasst und was erlebt.
Bis bald
teegernseher82 - 31. Jul, 06:51
Moin! Hab mal wieder neue Fotos online gestellt in den Alben Tasmanian, Grampians und Great Ocean Road. Fotos von Melbourne kommen auch bald.
Ingo
teegernseher82 - 27. Jul, 07:02
Hier geht’s zur Zeit Schlag auf Schlag. Ich hab von einigen von euch schon mitbekommen, dass ihr gar nicht mehr mit dem Lesen mitkommt, weil ich immer so viel schreibe. Wer nicht will, der hat schon, sag ich da nur, und deshalb gibt’s auch jetzt wieder zwei Berichte auf einen Schlag. Ich will euch aj schließlich auf dem Laufenden halten!
Die Great Ocean Road zwischen Melbourne und Adelaide hat den Ruf, eine der schönsten Küstenstraßen der Welt zu sein. Zwischen Torquay im Osten und Warrnambool im Westen erstreckt sie sich über 230 km, mit allen möglichen natürlichen Sehenswürdigkeiten sowohl auf See- als auch auf Landseite. Da ich ja hier kein Auto habe, musste ich mich wieder dem Zeitplan einer Tour unterwerfen. Um nicht wieder eine gehetzte Tour machen zu müssen, hab ich mich aber entschlossen, eine Zweitagestour zu machen, was sich im Endeffekt gelohnt hat. Nach zwei Stunden Fahrt ist unsere 17köpfige Gruppe am Tower Hill National Reserve angekommen, einem alten eingestürzten Vulkan, der Heimstatt für alle möglichen verschiedenen einheimischen Tierarten geworden ist. Gesichtet habe ich dort allerdings nur die üblichen Verdächtigen: Känguruhs, Koalas und Emus. Trotzdem war es ganz cool, da für eine Stunde rum zu wandern, auch wenn ich keine Echidnas sehen konnte (die sehen so aus wie eine Mischung aus Ameisenbär und Igel, mit ganz langen Stacheln am Hinterkörper).
Aber dafür wurde ich sofort in Warrnambool entschuldigt, wo wir an Logans Beach tatsächlich Wale sehen konnten! All die Monate des vergeblichen Walekuckens hatten ein Ende, vor uns tummelten sich ca. 3 Southern Right Whales. Mit bloßem Auge waren sie kaum zu erkennen, da sie nicht sehr bewegungsfreudig waren, aber der Zoom meiner Kamera hat dann doch noch ein paar Bilder hinbekommen, auf denen zumindest zu erkennen ist, dass dort etwas walähnliches schwamm.
Etwas östlich von Warrnambool konnten wir uns in einem kleinen Ort namens Gotnoclue eines Käsetastings erfreuen, bevor es endlich auf die Great Ocean Road ging. Entlang dieser Straße stehen hunderte von Limestone Rock Stacks im Wasser, d. h. Felsen, die früher mal zum Festland gehörten, aber durch Unterspülung des Festlandes nun von Mutter Festland getrennt im Wasser stehen. Hier und da kracht auch mal einer ein. So besteht die Hauptattraktion, die „12 Apostel“ seit 2005 nur noch aus 11 Felsen.
Die meisten Felsen waren bzw. sind mit dem Festland verbunden, aber diese Brücken sind auch nicht sehr stabil, wie die Geschichte der London Bridge zeigt. Dieser Felsen ist 1992 eingekracht, während eine Gruppe von 17 Leuten auf dem Felsen waren. 15 konnten sich noch aufs Festland retten, während 2 auf dem Felsen gestrandet blieben. Das lustige daran war, dass die Medien schnell Wind davon bekommen hatten und Kameraleute per Hubschrauber hinschickten. Die 2 gestrandeten merkten das und versuchten sich zu verstecken und das Gesicht zu verbergen. Alle wunderten sich darüber, warum die das machten, aber ein paar Tage später wurde der Grund doch publik: die beiden waren verheiratet, aber leider nicht miteinander. Sie hatten ein kleines Tete-a-Tete, von dem niemand etwas mitbekommen durfte, womit es natürlich nun Essig war.
Zum Sonnenuntergang waren wir rechtzeitig an den 12 Aposteln. Normalerweise scheint das ein tolles Spektakel zu sein, leider hatten wir ein bisschen zu viele Wolken, so dass wir nicht viel von dem Untergang an sich mitbekommen haben. ABER die Wolken hatten auch etwas gutes: An den 12 Aposteln leben mehrere Kolonien Zwergpinguine (oder auch Fairy Penguins), die bei Anbruch der Dunkelheit von der See zurück an Land watscheln. Durch die Wolken schien es dunkler zu sein, als es wirklich war, und schon wenige Minuten nach dem Untergang kamen die ersten Pinguine an Land. Das sah total lustig aus, weil die immer erst raus aus dem Wasser, dann wieder rein, noch mal raus und wieder rein gelaufen sind, so als ob sie sich nicht entscheiden könnten, wo sie hin wollen. Insgesamt haben wir vielleicht 90 – 100 Pinguine gesehen.
Im nahe gelegenen Port Campbell haben wir im Hostel übernachtet, wo es erst mal ein wahres Festessen gab. Ich bin noch nie auf einer Tour so satt geworden!
Der zweite Tag begann zum Glück nicht so früh wie bei allen anderen Touren, so dass wir fast ausschlafen konnten (6.30 Uhr aufstehen ist bei einer Tour ausschlafen!). Der zweite Tag war nicht ganz so spannend wie der erste, aber auch der hat sich gelohnt. Das Highlight war auf jeden Fall Bells Beach in der Nähe von Torquay, ein absolutes Paradies für (fortgeschrittene) Surfer. Wir hatten einen windstillen Tag erwischt, und trotzdem waren die Wellen mannshoch. Unser Tourguide hat gemeint, an windigen Tagen erreichen die Wellen 6m und mehr.
Der Rückweg von Torquay nach Melbourne wurde zum schlafen benutzt, da es hier nichts mehr zu sehen gab.
Diesmal hab ich mir wirklich Mühe gegeben, mich kurz zu fassen!
teegernseher82 - 26. Jul, 12:12
Bei meinem Abschied aus Deutschland hatte ich den meisten von euch eine lückenlose Berichterstattung versprochen. Dieses Versprechen habe ich nun zum ersten Mal gebrochen, und lange schlaflose Nächte haben mich nun dazu getrieben, Licht ins Dunkel dieses Kapitels meiner Reise zu bringen. Daher berichte ich euch nun von meinen Abenteuern in einem kleinen Gebirge zwischen Adelaide und Melbourne, den Grampians.
Woher dieser Name stammt und warum er nur in der Mehrzahl vorkommt, das fragt ihr bitte euren lokalen Erdkundelehrer (Brigitte, Du hast jetzt noch lange genug Zeit dich schlau zu machen ...) Auf jeden Fall wurde mir eine Stippvisite in diesem Gebirge sehr ans Herz gelegt. Da ich Ratschläge von anderen Reisenden lieber befolge als denen aus irgendwelchen Büchern, habe ich mir diesen zu Herzen genommen und mir für zwei Tage ein Hostelbett in Halls Gap, dem einzigen wirklichen Ort in den Grampians, gemietet.
Die Reise nach Halls Gap war mehr als abenteuerlich. Von adelaide aus gab es keine direkte Verbindung dorthin, noch nicht mal eine Anschlussverbindung. Bei dem Versuch, mich an dem Bus Terminal zu erkundigen wurde mir folgende Reiseroute präsentiert: Ich musste Adelaide abends um 20.15 Uhr verlassen und den Bus in Richtung Melbourne nehmen. Nachts um 3 Uhr hätte ich diesen in einem kleinen Kuhkaff namens Stawell wieder verlassen müssen. Von dort aus hätte ich den einzigen Bus überhaupt am Tag nach Halls Gap nehmen müssen, und zwar um 12 Uhr Mittags.
Nach langer Suche nach anderen Möglichkeiten, dorthin zu gelangen, hab ich schließlich aufgegeben und mich diesem Reiseplan unterworfen, allerdings nicht ohne diesen ein bisschen zu verfeinern. Ich habe den Bus nicht in Stawell verlassen, sondern rund 1,5 h später in Ballarat, dem naechsten größeren Ort. Von dort aus konnte ich dann um 11 Uhr Mittags den Bus nach Stawell zurück nehmen, um dann in die Grampians zu fahren. Das hat sich als weiser Zug heraus gestellt, und zwar aus verschiedenen Gründen:
1.Das Bahnhofscafé in Ballarat hatte schon geöffnet, so konnte ich den vor mir liegenden Tag mit einem angemessenen Frühstück beginnen
2.Am dortigen Bahnhof gab es schließfächer, in denen ich das meiste Gepäck lassen konnte (was in Stawell nicht der Fall war).
3.Die Stadt Ballarat hat erstaunlich viel touristisches Potential zu bieten. So viel auf jeden Fall, dass ich in den 6 Stunden es nicht geschafft habe, mir alles anzuschauen, was interessant gewesen wäre.
Ballarat ist eine der älteren Städte in Australien, das macht sich vor allem durch die vielen viktorianischen Bauten in der Innenstadt bemerkbar. Ballarat hat davon so viele, dass sie Melbourne und anderen großen Städten was davon abgeben könnten und sie hätten immer noch mehr. Im Zwielicht der Morgendämmerung hatten diese Fassaden einen ganz besonderen Reiz und sahen fast schon gespenstisch aus. Ebenso wie von den alten Häusern ist das Stadtbild auch geprägt von breiten Promenaden mit ausgedehnten Grünflächen in der Mitte, auf denen alte Gaslampen, Denkmäler oder „Bandstands“ im chinesischen Stil das Straßenbild prägten.
Mich zog es so früh am morgen aber raus zum Lake Wendouree, einem künstlich angelegten See, der speziell zu den olympischen Spielen 1956 in Melbourne errichtet wurde, um die Rudermeisterschaften abhalten zu können. Der Sonnenaufgang über dem See brachte aber eine andere Wahrheit zum Vorschein:Aufgrund der lang anhaltenden Dürreperiode hat man sich dazu entschlossen, den See wieder zu entwässern, und nur das natürlich durchfließende Wasser darin zu erhalten. So bestand der „See“ hauptsächlich aus Grasflächen, die hier und da mit Tümpeln gespickt waren. Nichtsdestotrotz war dieser „See“ immer noch Heimat unzähliger Vogelarten und ich konnte auch Hasen und Wallabies sichten, die hier im Morgengrauen ihren Durst stillten. Am nördlichen Ende dieses Sees befindet sich der botanische Garten von Ballarat, von dem ich die Ehre hatte an diesem Tag der erste Besucher zu sein. Denn als ob wir uns abgesprochen hatten, öffnete einer der Mitarbeiter das Eingangstor gerade, als ich dort angekommen war. Der Garten dort ist echt schön angelegt, und es macht Spaß, allein am morgen dort her zu wandern.
So ging es den ganzen Vormittag über. Ich fand überall in Ballarat etwas, was mich überrascht hat, sei es der formidable botanische Garten, die natürliche Schönheit dieses „Sees“ (man hatte sich übrigens nicht darum geschert, die Schilder abzumontieren, die man heute immer noch überall entlang des Sees findet und die einem sagen, dass schwimmen in diesem See „nicht empfohlen“ sei) oder die kunstvollen Wandbilder in den Seitengassen der Fußgängerzone. Das eigentliche Wahrzeichen, das „Eureka Memorial“ und Sovereign Hill, welche die Vergangenheit als Kohlebergbaustadt hochhielten, konnte ich mir leider aus Zeitgründen nicht mehr anschauen.
Zurück am Bahnhof ging es fix in den Bus nach Stawell. Dieses Dorf war noch viel kleiner als ich es mir vorgestellt hatte. Zum Glück hatte ich aber nur 10 Minuten zu warten. Ein bisschen komisch fand ich, dass außer mir dort niemand auf den Bus wartete. Da dies ja die einzige Verbindung überhaupt am Tag nach Halls Gap war, hatte ich doch ein bisschen mehr Kunden erwartet. Aber ich war und blieb der einzige Fahrgast, und ich hatte den ganzen Bus für mich. Der Fahrer war ein geselliger Typ und da er auch ein begeisterter Hiker war, kannte er die Gegend wie seine Westentasche und verriet mir einige Walks und hikes, die ich in meinen zwei Tagen in Halls Gap unternehmen sollte. Seine Hilfsbereitschaft war danach kaum noch zu bremsen. In Halls Gap angekommen machte er zunächst kleinere Abstecher von seiner Route, um mir zu zeigen, wo die einzelnen Walks begannen bzw. endeten, und dann noch einen großen Abstecher, um mich als seinen einzigen Fahrgast vor meinem Hostel abzusetzen, welches 3 km ausserhalb des Ortes lag. Danke Bob!
Im Hostel angekommen erwartete mich trotz eines einladend heimelig aussehenden living rooms gähnende Leere. Von der Hauswirtin erfuhr ich, dass ausser mir an diesem Abend nur ein anderes Pärchen übernachten würde, die aber in einem Zweierzimmer schlafen würden. Ich hatte also mein eigenes Zimmer mit meinem eigenen Bad.
Der erste Walk, den Bob mir empfohlen hatte, führte vom nahe gelegenen National Park Visitor Centre entlang eines Baches durch dichten Wald zurück in den Ort Halls Gap. Da ich auf dem weg zurück noch meinen Essensvorrat aufstocken wollte, schien es mir eine gute Idee, den restlichen Nachmittag damit zu verbringen, das Visitor Centre und das Aboriginal Cultural Centre zu besuchen und danach diesen ersten leichten Walk zu walken. Kurz nachdem ich das Visitor Centre hinter mir gelassen hatte gab es die erste Überraschung: Auf einem Parkgelände grasten mehrere Dutzend Känguruhs und – Hirsche! Eine Gruppe von fünf Weißwedelhirschen (für die Ahnungslosen: Bambi ist in der Disney – Verfilmung in Wirklichkeit ein Weißwedelhirsch!) hatte sich unter die Känguruhs gemischt und ließ sich auch von meiner Ankunft beim grasen nicht stören. Die Hirsche, hab ich später erfahren, sind vor mehreren Jahren aus einem Reservat ausgebrochen und haben sich in dieser Gegend seitdem gut vermehrt.
Knapp einen Kilometer weiter gab es die nächste Überraschung: drei Emus grasten ruhig am Wegesrand. Emus machen sehr lustige Geräusche, wenn sie miteinander kommunizieren. Das klingt immer so, als würde gerade ein kleiner Truck an einem vorbei fahren.
Eine kleine Zusammenfassung der Tiere, die ich auf dem weiteren Weg auf den knapp 3 km in den Ort noch gesehen habe: Känguruhs, Wallabies, noch mehr Hirsche, einen Kookaburra (zu deutsch auch „Lachender Hans“) und enorm viele Kakadus. Icngo, dachte ich mir, hier bist Du richtig!
Halls Gap ist ein sehr kleiner Ort mit ca. 300 Einwohnern, der einzig und allein vom Tourismus lebt. Es gibt alleine 4 Hostels und ein knappes Dutzend B&Bs, nicht zu schweigen von den vielen Hotels. Im Winter jedoch wirkt alles ein wenig verschlafen, da die Zahl der Touristen enorm niedrig ist. Genau das, was ich wollte.
Den Abend habe ich mit meinem Buch vor dem Kaminfeuer verbracht. Entspannung hoch drei!
Am nächsten Tag wollte ich mich eigentlich daran machen, den Pinnacle zu erobern, das ist der höchste Berg mit der besten Aussicht in der Nähe von Halls Gap. Leider hat mir das Wetter da insofern einen Strich durch die Rechnung gemacht, dass der Pinnacle komplett in Wolken eingehüllt war und ein Aufstieg sich nicht gelohnt hätte. Deshalb ging es „nur“ auf den Chatauqua Peak, der wesentlich niedriger ist, aber bei dem war nur die absolut oberste Spitze in den Wolken. Der Rundweg entlang den Florence Falls und auf der anderen Seite zurück durch den „botanischen Garten“ (der leider durch Buschfeuer wenige Jahre zuvor völlig zerstört und jetzt gerade wieder aufgeforstet wurde) kostete mich rund 4 Stunden, aber die Flora und Fauna entlang des Weges machte diesen Spaziergang durchaus die Anstrengung Wert. In Halls Gap leben 1000e von den Western Grey Kangaroos. So viele, dass dies eine der wenigen Gebiete in ganz Australien ist, in dem Käguruhs geschossen werden dürfen. Fast überall sonst ist es total verboten, Känguruhs zu jagen.
Am nächsten Tag hieß es schon wieder Abschied nehmen von diesem Wildlife – Paradies. Allerdings fuhr Bob erst um 14.15 Uhr wieder zurück nach Stawell, daher hatte ich den Vormittag noch, um mich an dem nahe gelegenen Stausee einmal umzuschauen. Auf dem Weg dorthin hab ich mich erst einmal gründlich verirrt und kam an dem Town Oval an (ein Oval ist so was wie ein Sportplatz bei uns; Australian Rules Football wird nicht auf einem viereckigen, sondern einem ovalen Spielfeld gespielt). Dort erwarteten mich bereits sieben (!) Emus und ungefähr 30 Känguruhs, welche die frühmorgendliche Dämmerung nutzten, um genügend Futter für den Rest des Tages zu fassen. Dazwischen hoppelten ein paar Wallabies und obendrüber schwebte eine Gruppe Kakadus! Ich wollte diesen Platz eigentlich gar nicht mehr verlassen, und hätte ich nicht schon den Flug nach Tasmanien gebucht gehabt, ich wär sofort da geblieben.
Der See war nicht ganz so spektakulär wie erhofft, aber vielleicht lag das auch nur daran, dass das Erlebnis mit all den Wildtieren kurz zuvor eh alles andere nachfolgende in den Schatten gestellt hätte.
Mit Sack und Pack zog ich zurück in Richtung Ort, wo Bob schon an der Bushaltestelle auf mich wartete. Zeit für nen Kaffee war allerdings noch, und mein Chauffeur wollte natürlich detailgenau wissen, ob ich all seine Ratschläge befolgt habe. Sichtlich zufrieden, dass ich mich an alles gehalten habe (inklusive dem Ratschlag, bei Wolken nicht den Pinnacle zu besteigen) brachte er mich wiederzurück nach Stawell, wo ich sofort den Anschlussbus nach Melbourne nahm.
teegernseher82 - 26. Jul, 12:11
Moin!
Kaum fahr ich einmal mit der Faehre hier in Australien (von Tasmanien nach Melbourne), da passiert sowas
http://www.news.com.au/story/0,23599,25787792-2,00.html?from=public_rss
Zum Glueck haben wir auf der Faehre von den "kleinen Tsunamis" nichts mitbekommen, und ich hab diese Nachricht auch gehoert, als wir schon in Melbourne im Hafen waren. Kleinere Tsunamis sind bisher in Tasmanien und Sydney angekommen, fuer Melbourne, wo ich grad bin, besteht absolut keine Gefahr. Das einzige, was hier wohl passieren wird ist ein Anstieg des Meeresspiegels.
Das Erdbeben hat sich gestern Abend so gegen 19 Uhr vor der Kueste der Suedinsel Neuseelands abgespielt. Ungefaehr zur selben Zeit haben wir den Hafen von Devonport / Tasmanien verlassen, um die 11stuendige Ueberfahrt anzutreten.
Scary!
Ingo
teegernseher82 - 16. Jul, 01:11
Der Rueckweg von Marions Lookout hat und noch eine Ueberraschung beschert: Kurz bevor wir den Car park erreichten, sahen wir auf einmal auf der Wiese neben uns eine reihe von Wombats grasen. Einer von denen war ganz besonders kuehn und hatte sich ein Fleckchen gleich neben dem Steg der unseren Weg markierte ausgesucht. Vorsichtig haben wir uns genaehert, aber den Wombat schien das nicht zu interessieren. Wir kamen so nah an ihn ran, dass wir ihn haetten streicheln koennen, wenn wir die Hand ausgestreckt haetten (was wir natuerlich nicht getan haben, Wombats moegen das nicht). Ihn hat es auf jeden Fall nicht gestoert. Er hat nur kurz aufgeschaut, die Nase geruempft und weiter gegrast. Wombats sind cool!
Am selben Abend noch sind wir bis zum suedlichen Teil des Nationalparks nach Lake St. Clair gefahren, um wenigstens dort 2 tage wandern zu koennen. Einmal in einer der Huetten schlafen musste schon drin sein. Zunaechst jedoch brauchten wir eine Bleibe fuer die Nacht. In der Naehe des Sees ist ein Hotel, welches auch SChlafsaele hat, so hiess es im Lonely Planet. Leider stand dort nicht, dass das Hotel die sChlafsaele ueber Winter zu macht. Da es schon spaet war und das naechste Hostel ein paar Kilometer entfernt hatten wir keine andere Chance als uns ein Hotelzimmer zu nehmen. Im Endeffekt haben sich diese 95 Dollar aber auch gelohnt, da wir Unmengen Kaffee und Tee auf unserem Zimmer vorfanden, die auf mysterioese Weise den WEg in unsere Provianttasche gefunden haben, das Bedzimmer eine BADEWANNE hatte und das Fruehstueck sehr ueppig ausgefallen ist. So laesst es sich leben.
Trotzdem konnten wir uns am naechsten Tag rechtzeitig von dieser Gemuetlichkeit losreissen und uns auf den Weg machen. Wir hatten zwei Moeglichkeiten, unsere Wanderung zu gestalten:
1. Die Faehre zum noerdlichen Ende des Sees nehmen und von dort aus ins Pine Valley zu wandern um in der dortigen Huette zu uebernachten
2. Entlang des Sees bis zum noerdlichen Ende wandern und dort in der Huette schlafen. Die Huetten entlang des Overland Tracks sind alle unbemannt und sehr einfach eingerichtet (meistens nur Holzpritschen und ein Ofen oder Gasheizung), kosten dafuer aber auch nichts.
Am Visitor Centre am See angekommen gab es die erste Enttaeuschung: auf Grund geringen Publikumsverkehrs fuhr die Faehre nicht, daher mussten wir uns fuer die zweite Loesung entscheiden. Man sagte uns, dass wir bis zum Ende des Sees ca. 5 Stunden brauchen wuerden, was nicht nach sehr viel klang. Leider hatten die Leute vom Visitor Centre dort nicht mit unserer Langsamkeit und vor allem schlechten Ausruestung gerechnet. Nach 5 Stunden hatten wir gerade mal 2/3 des Weges absolviert. Zu unserem Glueck steht aber auf 2/3 des Weges auch eine Huette, so dass wir uns entschlossen haben, die Nacht dort zu verbringen. Diese Huette war zwar kleiner als die anderen und hatte nur einen Kohleofen statt Gasheizung, aber die Umgebung war schoen und wir hatten keine Lust mehr, in unseren nassen Schuhen weiter zu laufen.
Das Problem bei einem Kohleofen ist nur, dass man ein richtig heisses Feuer braucht, um die Kohlen in Gang zu kriegen. Genug kohlen waren trocken gelagert worden, aber leider nicht genug Holz, so dass wir stundenlang versuchten, das Feuer richtig in Gang zu kriegen, und es trotzdem nicht schafften. Nach uns kamen noch zwei Australier an, und auch die haben es nciht auf die Reihe bekommen. Wir mussten uns also damit begnuegen, uns in unsere warmen Schlafsaecke (die waren wirklich extrem warm!) zu kuscheln.
Es war zwar kein Vergnuegen, am naechsten Tag in die immer noch nassen Schuhe zu steigen und uns auf den Rueckweg zu machen, aber wir hatten (wie auch schon am Tag zuvor) strahlenden Sonnenschein, das machte alles wieder vergessen. Leider hatte dieser Sonnenschein auch dazu gefuehrt, dass die Schneeschmelze einsetzte und der Weg teilweise noch nasser war als am Tag zuvor. Trotzdem brauchten wir fuer den Rueckweg nur 3,5 Stunden, fragt mich bitte nicht warum wir am Tag zuvor 1,5 Stunden laenger gebrqaucht haben, ich weiss es naemlich nicht!
Das liess uns noch genuegend Zeit, mit unserem fahrenden Kuehlschrank zum naechsten "Point of interest" zu fahren, naemlich ins Huon Valley in den Suedosten der Insel. In dieser ganzen Gegend gibt es nur ein Hostel, und das ist in dem kleinen Ort Geeveston. Das Hostel war ein Einfamilienhaus, bwohnt von den Besitzern, die ein paar ihrer Zimmer an Gaeste vergeben. Ausser einer Langzeitmieterin waren wir aber glaub ich die ersten Gaeste ueberhaupt in dieser Wintersaison, zumindest zeugten die Spinnweben in unserem Zimmer davon, dass lange keiner mehr da gewesen war. Aber egal, das Hostel war guenstig und wir blieben ja nur eine Nacht.
Am naechsten morgen sind wir dann in den Tahune Forest Park gefahren, wo es einiges zu sehen gibt, z. B. einen 600 Meter langen Treetop walk, der sich auf 40 m Hoehe durch die Baumwipfel windet. Der Hoehepunkt davon war der "Cantilever" eine Plattform, die nur von einer kranaehnlichen Stahlkonstruktion gehalten wird. Das bedeutete, wenn sich jemand bewegt hat, hat er gleichzeitig auch die Plattform zum schwingen gebracht. Mehrere atemberaubende Haengebruecken gab es zu erkunden und den "groessten Baum Australiens". Das Ding hat einen Umfang von 16 m und einen Durchmesser von gut 5 m, und wiegt ca. 405 Tonnen!!
Abends haben wir uns noch nach Kettering aufgemacht, um die letzte Faehre nach Bruny Island, dem letzten Teil unserer reise, zu erwischen. Bruny Island war allerdings ein bisschen enttaeuschend. Dort gibt es wahnsinnig spektakulaere Felsformationen zu bestaunen, nur leider kann man diese vom Land aus nicht sehen, da dort keine Strasse oder Wanderweg hin fuehrt. Man muesste eine teuere Bootsfahrt mitmachen, die aber in den Wintermonaten gar nicht angeboten wird...
Trotz dieses etwas ettaeuschenden Abschlusses war es doch eine super Erfahrung gewesen. Tasmanien hat so viel natuerliche Schoenheit, dass man hier glatt mehrere Monate verbringen koennte, um wirklich alles zu erkunden (wir haben nur einen Bruchteil von dem gesehen, was sehenswert waere!).
Aber morgen geht es leider wieder zurueck aufs Festland. Aber irgendwann komme ich hierhin noch mal zurueck und wandere den Overland Track. Das wird dann aber im Sommer gemacht!
Bis bald
teegernseher82 - 14. Jul, 05:25