Endlich wieder Irland, Tag 2

Kells an sich ist eine recht graue Stadt. Die einzigen Sehenswürdigkeiten hier sind ein paar sehr alte (und sehr große) keltische Kreuze, die wir uns pflichtgemäß vor unserer Weiterfahrt angeschaut haben. Mäßig beeindruckt haben wir unseren Weg fortgesetzt. In Cavan, dem ächsten größeren Ort. Dort haben wir uns erst mal ein "FullIrish Breakfast" gegönnt.
Die Engländer wie auch die Iren haben das Prinzip "Frühstücke wie ein König" eigentlich ganz gut begriffen, nur dass sie auch zu Mittag und zu Abend wie ein König essen. Vor uns erstreckte sich ein Meer an Würstchen, Kartoffelfladen, einem Spiegelei, Baked Beans, Toastbrot und Soda Bread in Begleitung von einem wunderbaren Kaffee. Es kann keinen besseren Weg geben, den Tag zu beginnen.
Kurz hinter Cavan, als wir gerade einen kleineren Fluss überquert hatten, änderte sich mit einem Mal die Straßenmarkierung. Wir waren nun nicht mehr in der Republik Irland, sondern in dem stiefmütterlich alleingelassenen Außenposten des Vereinigten Königreichs, Nordirland. Obwohl unser Zielort im Nordwesten der Republik Irland lag, fühte uns der direkte Weg durch dieses ehemalige Krisengebiet. Noch vor zehn Jahren wäe es nicht möglich gewesen, die Genze ohne genaueste Kontrollen zu passieren. Heute weiß man nur, dass man die Grenze passiert hat, weil die Straßenmarkierung anders ist und weil einSchild am Straßenrand steht, dass von nun an alle Höchstgeschwindigkeitsbegrenzungen in Meilen angegeben werden.
Die Gegend zwischen Cavan und Enniskillen, der nächsten Stadt auf der Nordirischen Seite ist wuinderschön. Dort gibt es sehr viele Flüsse und Seen, bei denen es scih ischerlich lohnen würde, diese einmal von einem Kanu aus zu erkunden. Unglücklicherweise haben mich keine meiner bisherigen Reisen auf die Grüne Insel in dieses Gebiet geführt, und auch dieses Mal würde ich nur staunend daran vorbei fahren. Ich habe mir aber eine mentale Notiz gemacht, mir diese Gegend noch einmal genauer anzuschauen.
Von Enniskillen aus fährt man eine ganze Weile am Upper Lough Erne entlang in eine bevor man in eine Gegend kommt, die man sehr gut als karg bezeichnen kann.
Etwas nördlich des Sees liegt der kleine Ort Pettigoe. Dieser Ort ist so pittoresk wie man es sich für ein kleines irisches Dorf nur vorstellen kann. Alles wirkt auf jene Art heruntergommen, die einen trotzdem noch die Schönheit im gesamten bestaunen lässt. Mitten durch den Ort fließt ein Fluss - der auch gleichzeitig die Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland ist. Am einen Ende des Ortes zahlt man mit Pfund, am anderen mit Euro.
Wenn man den Ort in Richtung Nordwesten verlässt, ist man sofort der kargen Schönheit Donegals ausgesetzt. Die Hügel in dieser Gegend sind sehr felsig und mi Moos und Gräsern bewachsen, viel mehr Vegetation gibt es hier aber nicht, und die ersten Häuser kamen erst wieder ca. 30 km später in Sicht.
Etwa eine halbe Stunde später kamen wir in Donegal, der Hauptstadt von der gleichnamigen Grafschaft an. Wir nutzten die Gelegenheit, uns mit genug Lebensmitteln einzudecken, denn wir waren kurz davor, das Land der ungewöhnlichen Öffnungszeiten und der begrenzten Auswahl zu betreten. Dort wo wir hin fuhren gab es im Umkreis von 30 km keinen Supermarkt.
Von Donegal aus führt die Straße nach Westen an der Küste entlang und offeriert dem aufmerksamen Beifahrer ein paar schöne Ausblicke auf den Atlantik. Zunächst ist die Straße noch zweispurig, aber nur bis z dem Ort Killybegs. Hier, im kargen, spärlich besiedelten Nordwesten Irlands liegt der größte Fischereihafen des Landes, und nicht etwa z.B. in der Nähe von Dublin oder Galway weiter im Süden. Der Hafen beherrscht den Ort, denn mher als knapp über 1000 Menschen leben hier auch nicht. Nach Killybegs wird das Land hügeliger und rauher, und die enge Straße führt einen rauf in die Hügel. Hier und da kommt ein (meist neu gebautes) Haus in Sicht, aber ansonsten gibt es karge Hügel und ab und zu mal ein bisschen Meer zu sehen.
Nach weiteren 20 km kommt das Wahrzeichen dieser Gegend in Sicht: der Slieve League.
Dieser Berg hat die höchsten Klippen am Meer in ganz Europa und die sind wirklich spektakulär. Um nach Glencolumbkille zu kommen, muss man um den Slieve League herum bis zur westlichen Spitze fahren. Der Ort liegt an einer relativ windgeschützten Bucht und hat etwa 500 Einwohner. Auf den ersten Blick sind mir aber die vielen Neubauten aufgefallen, die seit meinem letzten Besuch in 2007 gebut wurden. Leider sind viele Häuser nur zur Hälfte fertig gestellt oder aber nie bezogen worden, da die Rezession Irland sehr schwer getroffen hat. Speziell in dieser sehr abgelegenen Gegend ist diese Krise sehr stark ausgefallen, da die einzigen vorhandenen Industrien die Verarbeitung von Schafswolle und der Tourismus sind. Der Tourismus hat stark nachgelassen, und daher kommen auch weniger Leute dahin, um Produkte von den Wollfabriken zu kaufen. Dazu aber später mehr.
Den Weg zu Dooeys Hostel kann man als nicht ortskundiger schon mal verpassen. Vom Ort as führt ein kleiner, schlecht erhaltener Weg den Berg herauf. Zwar hängt an der Abzweigung ein Schild "Hostel", aber das ist so krumm und schief dass man nicht erwarten würde, dort oben am Berg tatsächlich noch eins vorzufinden. Die Straße rauf zu dem Hostel ist sehr abenteuerlich und nichts für tiefergelegte Autos.

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