Going Underground

Einer der wenigen Minuspunkte an Touren ist, dass sie immer zu den unchristlichsten Zeiten beginnen. Samstag morgens, 6.30 Uhr. In einer Viertelstunde sollten wir abgeholt werden, als bei Christian, meinem mal ja mal nein Begleiter, das Handy klingelt. Unser Tourguide steht bereits vor dem Eingang und wartet auf uns. In aller Hektik noch mal gecheckt, ob alles dabei ist, und dann den dicken Rucksack und die zwei anderen Taschen gepackt und Raymond, meinem Mitbewohner noch einmal kurz Tschüss gesagt, bevor es dann in den Bus ging.

Die 2-Tages-Tour von Alice springs nach Adelaide dient hauptsächlich zum Transport zwischen diesen beiden Städten. Der einzige touristisch sehenswerte Punkt zwischendrin ist Coober Pedy, die Opal-Hauptstadt von Australien.

Unsere Gruppe war diesmal sehr klein, es waren nur 4 Deutsche, 2 Italiener, 1 Amerikaner und 1 Kanadier dabei. Die beiden Italiener, Federico und Anastasia, sowie Rebecca, eine andere Deutsche, hatten wir schon anfangs der Woche am Uluru getroffen. Der Kanadier und der Amerikaner hatten sich zwar etwas zurück gehalten, aber ansonsten war es eine ganz lustige Truppe. Shane, unser Tourguide, war auch total in Ordnung und sehr laid back. Seine Musik auf dem iPod zeugte auch von einem guten Geschmack, da war von Xavier Rodd, über Bob Dylan, ACDC, Metallica bis hin zu Björk so ziemlich alles drauf, was auch auf meinem ist (ausser natürlich die deutschen Sachen).

Mittagessen gab es in Kulgera, einem kleinen Roadhouse auf der Hälfte der Strecke nach Coober Pedy. Ich glaube, auf jeder Tour mit Übernachtung gibt es mindestens einmal Tortillas. Da kann sich jeder nämlich selbst aussuchen, was er darauf haben möchte.

Nach ca. weiteren 350 km kamen wir am frühen Nachmittag so gegen 15 Uhr in Coober Pedy an, einem kleinen verschlafenen Nest mitten im Outback. Coober Pedy ist dafür bekannt, dass die meisten der ca. 3000 Bewohner unter der Erde wohnen, und so wurden auch wir unterirdisch einquartiert. Ein Schlafsaal mit 52 Betten war alleinig unser, und er war so groß, dass wir darin Fussball spielen konnten, was wir auch ausgiebig ausgenutzt haben, v.a. Shane, Federico, Anastasia, Eike, Christian und ich. Kurz nach unserer Ankunft haben wir dann eine Tour in der benachbarten Opalmine gemacht, die zu einem Museum umfunktioniert worden ist. Ich wusste gar nicht, wie schweineteuer so ein Opal ist. Im Gegensatz dazu sind die Kosten, um nach Opal graben zu können bzw. dürfen extrem gering. Z. B. kostet ein 50m x 50m Claim nur etwa insgesamt 300 Dollar. Danach kann man mit Schaufel und Spaten anfangen zu Graben. Auch eine gute Methode, Opale zu finden ist das „noodling“. Wenn Stollen maschinell gegraben werden, kann es sein, dass die Maschinen ein paar Opale mit ausgraben, die dann zusammen mit dem anderen Schutt auf einem Haufen landen. 20 % der Opale landen somit auf dem Müll. Noodling heißt einfach diese Haufen zu durchsuchen. Dabei kann man Opale im Wert von mehreren 1000 € finden.

Das Abendessen war der Hammer. Wir hatten Tische bei einer lokalen Pizzeria reserviert, und für uns 9 Leute wurden dort tatsächlich 5 Familienpizzen aufgetischt. Ich bin noch nie auf einer Tour so satt geworden wie da.

P.S.: Fortsetzung folgt

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