Und am Anfang war die Quelle
Servus. Heute habe ich meinen freien Vormittag mal dazu benutzt, ein bisschen auf der Schiene der Geschichte von Alice Springs zu wandeln, denn ich habe mich per Pedes aufgemacht zur alten Telegraph Station, die etwa 3km nördlich von der heutigen Stadt Alice liegt.
Um den bis Ende des 19. Jahrhunderts von der Welt fast abgeschotteten Süden Australiens ein Stück näher mit der europäischen Welt zu verbinden, wurde von Seiten des englischen Mutterlandes und der 5 australischen Kolonien (damals gab es das Land Australien so noch nicht) ein Großprojekt geplant: Eine Telegrafenleitung bis nach Down Under. Bei der Frage, ob es besser sei, eine Überseeleitung bis nach Perth zu verlegen und von dort aus eine Überlandleitung zu bauen, oder die Überseeleitung nur bis nach Darwin zu bauen und die Leitung durch Central Australia zu verlegen entschied man sich aus mehreren Gründen für die letztere:
1. Überseekabel sind damals deutlich im Preis gestiegen
2. Kurz zuvor wurde der Entdecker john McDouall Stuart losgeschickt um eine mögliche Trasse für die Überlandleitung zu finden. Was sich anhört wie ein Himmelfahrtskommando war am Ende doch erfolgreich, denn Stuart hat als erster Mensch die Süd-Nord Traversierung durch die Mitte lebendig überstanden und auch noch eine mögliche Trasse für die Telegrafenleitung gefunden.
Da es aber auf Grund der geringen Signalstärke nicht möglich ist, von Darwin nach Adelaide in einem durch zu telegrafieren, mussten auf der Strecke bemannte Telegrafenstationen gebaut werden, von denen die Nachrichten weiter gegeben wurden. Eine dieser Stationen war Alice Springs. Benannt wurde die Telegrafenstation nach einem kleinen Wasserloch im Flussbett des Todd River. Da dieses Wasserloch nicht austrocknet über die Dry Season, hat man damals dort eine Quelle vermutet (was aber gar nicht stimmt), und deshalb hat man dieses Wasserloch "Alice Spring" getauft, nach der Frau des damaligen Gouverneurs Charles Todd.
Erst in den 1920er Jahren, als man nahebei in den McDonnells Ranges Gold gefunden hatte, wurde 3 km südlich von der Station eine Stadt gegründet, die zu ihrer Gründungszeit noch Stuart (nach dem Entdecker) hieß. Erst als sich herausstellte, dass diese Stadt im Volksmund auch Alice Springs genannt wurde, hat man die Namensänderung vorgenommen.
Bis in die 1980er Jahre hinein blieb Alice auf Grund schlechter infrastruktureller Anbindung nur ein kleines Dorf. Der Zug war sehr unzuverlässig, da die Gleise bei Regenzeit ständig unterspült und beschädigt wurden (einmal ist der Zug sage und schreibe 10 Tage zu spät in Alice Springs angekommen, die Reisenden wären unterwegs fast verhungert) und die Straßen waren nur schlecht befahrbar. ERst Anfang der 80er, als eine neue moderne Zugstrecke und der Stuart Highway ausgebaut wurden, wuchs Alice Springs langsam aber sicher. Heute leben hier 28.000 Menschen, die meisten leben dabei vom Tourismus, da der bekannteste Berg Australiens j bekanntlich "nur" 450 km von hier entfernt ist.
Soviel erst mal dazu. Für mich war das eigentlich aber nur Nebensache, denn für mich war eher der Weg das Ziel. Denn die Telegrafenstation liegt nur in Spuckweite von den McDonnell Ranges entfernt und ist damit ein wunderbarer Ausgangspunkt zum wandern. Hier startet der sogenannte Larrapinta Trail, ein 225 km langer Wanderweg in den McDonnell Ranges, für den man laut offizieller Auskunft 2 Wochen braucht, und zwar One Way. Ich habe aber nur den Trigg Hill erklommen, von dem man aus eine wunderbare Sicht über die Landschaft hat. Auf dem Weg zurück entlang des Todd River konnte ich einen Schwarm Wedge Tailed Eagles (neben Seeadlern die einzige Adlerart Australiens) beobachten und hab einfach nur die Zeit in der Natur dort genossen. Leider musste ich viel zu früh schon wieder nach Hause, da die Arbeit gerufen hatte. Aber die Idee des wanderns in den McDonnell Ranges hat mich nicht losgelassen. Ich werde wohl an meinem nächsten freien Tag die erste Etappe des Larrapinta Trails bewandern. Diese geht von der Telegraph Station über 24 km moderates Terrain bis zur Simpson Gap westlich von Alice Springs. Als ich das einem Arbeitskollegen erzählt habe, hat der mir spontan angeboten, dass er mich dann mit dem Auto da wieder abholen würde. Darauf freue ich mich jetzt schon.
Mehr Bilder als hier gibt es natürlich in dem Fotoalbum zu bestaunen. Dass die Fotos so schön geworden sind liegt weder am Fotografen noch an der Kamera ...
Um den bis Ende des 19. Jahrhunderts von der Welt fast abgeschotteten Süden Australiens ein Stück näher mit der europäischen Welt zu verbinden, wurde von Seiten des englischen Mutterlandes und der 5 australischen Kolonien (damals gab es das Land Australien so noch nicht) ein Großprojekt geplant: Eine Telegrafenleitung bis nach Down Under. Bei der Frage, ob es besser sei, eine Überseeleitung bis nach Perth zu verlegen und von dort aus eine Überlandleitung zu bauen, oder die Überseeleitung nur bis nach Darwin zu bauen und die Leitung durch Central Australia zu verlegen entschied man sich aus mehreren Gründen für die letztere:
1. Überseekabel sind damals deutlich im Preis gestiegen
2. Kurz zuvor wurde der Entdecker john McDouall Stuart losgeschickt um eine mögliche Trasse für die Überlandleitung zu finden. Was sich anhört wie ein Himmelfahrtskommando war am Ende doch erfolgreich, denn Stuart hat als erster Mensch die Süd-Nord Traversierung durch die Mitte lebendig überstanden und auch noch eine mögliche Trasse für die Telegrafenleitung gefunden.
Da es aber auf Grund der geringen Signalstärke nicht möglich ist, von Darwin nach Adelaide in einem durch zu telegrafieren, mussten auf der Strecke bemannte Telegrafenstationen gebaut werden, von denen die Nachrichten weiter gegeben wurden. Eine dieser Stationen war Alice Springs. Benannt wurde die Telegrafenstation nach einem kleinen Wasserloch im Flussbett des Todd River. Da dieses Wasserloch nicht austrocknet über die Dry Season, hat man damals dort eine Quelle vermutet (was aber gar nicht stimmt), und deshalb hat man dieses Wasserloch "Alice Spring" getauft, nach der Frau des damaligen Gouverneurs Charles Todd.
Erst in den 1920er Jahren, als man nahebei in den McDonnells Ranges Gold gefunden hatte, wurde 3 km südlich von der Station eine Stadt gegründet, die zu ihrer Gründungszeit noch Stuart (nach dem Entdecker) hieß. Erst als sich herausstellte, dass diese Stadt im Volksmund auch Alice Springs genannt wurde, hat man die Namensänderung vorgenommen.
Bis in die 1980er Jahre hinein blieb Alice auf Grund schlechter infrastruktureller Anbindung nur ein kleines Dorf. Der Zug war sehr unzuverlässig, da die Gleise bei Regenzeit ständig unterspült und beschädigt wurden (einmal ist der Zug sage und schreibe 10 Tage zu spät in Alice Springs angekommen, die Reisenden wären unterwegs fast verhungert) und die Straßen waren nur schlecht befahrbar. ERst Anfang der 80er, als eine neue moderne Zugstrecke und der Stuart Highway ausgebaut wurden, wuchs Alice Springs langsam aber sicher. Heute leben hier 28.000 Menschen, die meisten leben dabei vom Tourismus, da der bekannteste Berg Australiens j bekanntlich "nur" 450 km von hier entfernt ist.
Soviel erst mal dazu. Für mich war das eigentlich aber nur Nebensache, denn für mich war eher der Weg das Ziel. Denn die Telegrafenstation liegt nur in Spuckweite von den McDonnell Ranges entfernt und ist damit ein wunderbarer Ausgangspunkt zum wandern. Hier startet der sogenannte Larrapinta Trail, ein 225 km langer Wanderweg in den McDonnell Ranges, für den man laut offizieller Auskunft 2 Wochen braucht, und zwar One Way. Ich habe aber nur den Trigg Hill erklommen, von dem man aus eine wunderbare Sicht über die Landschaft hat. Auf dem Weg zurück entlang des Todd River konnte ich einen Schwarm Wedge Tailed Eagles (neben Seeadlern die einzige Adlerart Australiens) beobachten und hab einfach nur die Zeit in der Natur dort genossen. Leider musste ich viel zu früh schon wieder nach Hause, da die Arbeit gerufen hatte. Aber die Idee des wanderns in den McDonnell Ranges hat mich nicht losgelassen. Ich werde wohl an meinem nächsten freien Tag die erste Etappe des Larrapinta Trails bewandern. Diese geht von der Telegraph Station über 24 km moderates Terrain bis zur Simpson Gap westlich von Alice Springs. Als ich das einem Arbeitskollegen erzählt habe, hat der mir spontan angeboten, dass er mich dann mit dem Auto da wieder abholen würde. Darauf freue ich mich jetzt schon.
Mehr Bilder als hier gibt es natürlich in dem Fotoalbum zu bestaunen. Dass die Fotos so schön geworden sind liegt weder am Fotografen noch an der Kamera ...
teegernseher82 - 18. Mai, 18:41