Donnerstag, 2. Dezember 2010

Endlich wieder Irland, sechster und letzter Tag

Nächster Tag, selbiges Problem. Da wir am Tag zuvor viel zu spät ins Bett gekommen sind, sind wir am morgen auch wieder viel zu spät los gekommen. Ariane musste zur Arbeit eilen, und Gwen und ich sind in Richtung Newry und Slieve Gullion aufgebrochen.

Slieve Gullion ist wirklich spannend. Es ist ein einzeln stehender, runder Berg, und um diesen Berg ist ein Ring von Felsen, die etwa einen Kilometer vom Fuß des Berges diesen einbetten. Keiner weiß, wie diese Konstruktion wirklich entstanden ist, aber es wird vermutet, dass vor Millionen von Jahren der Berg ein Vulkan gewesen ist, und dieser Ring aufgrund von vulkanischer Aktivität gebildet wurde. Rund um den Berg liegen viele kleine beschauliche Dörfer, die wie aus dem Bilderbuch aussehen.
Leider hat meine Zeit nur für eine kurze Führung mit dem Auto gereicht. In Newry habe ich mich von Gwen verabschiedet und bin in den Zug nach Dublin gestigen.

Man sollte meinen, dass es in einer Stadt von Welt wie Dublin es zu sein scheint, kein Problem sei, vom Hauptbahnhof irgendwie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Fährhafen zu kommen. Pustekuchen. Erst einmal musste ich 40 Minuten auf einen Bus warten, der mich in die Nähe des Hafens brachte (was extrem nervig war vor allem auf Grund dessen, dass an der Bushaltestelle kein Fahrplan aushing). Aber auch dieser Bus fuhr nur in die Nähe des Fährhafens, was bedeutete, dass noch ein 20 Minuten langer Fußmarsch vor mir lag. Zum Glück war ich rechtzeitig genug losgefahren, um all das in Kauf nehmen zu können.

Für den Rückweg hatte ich die schnelle Fähre gebucht, das heißt statt 3,5 Stunden auf See war ich jetzt nur 2 Stunden unterwegs, was mir aber auch gereicht hat. Ich hab übrigens nicht aus dem Fehler gelernt, den ich auf der Hinfahrt gemacht habe, und hab mir etwas zu Essen bestellt. Das Ergebnis war dasselbe, es war ekelhaft.

Es klingt zwar etwas komisch, wenn ich schreibe, dass die nächsten zweieinhalb Stunden im Zug wie im Fluge vergingen, dem war aber so. Und damit meine ich nicht, dass mein Zug plötzlich abgehoben ist.
Mein Auto war immer noch da wo ich es vorher geparkt hatte, und ich war auch irgendwie froh, wieder zu Hause zu sein. Aber schön war es doch.

Endlich wieder Irland, Tag 5

Etwas verspätet nun die restlichen Berichte von meiner Irlandreise.

wie am Ende des letzten Eintrags bereits angedeutet, wollten wir am fünften Tag Gelncolumbkille recht frühzeitig in Richtung Belfast verlassen, wo wir dür die Nacht bei Ariane, einer gemeinsamen Freundin, unterkommen würden. Leider hat mein Ohr mich kaum schlafen lassen, daher sind wir erst recht spät aufgebrochen. Von MAry, unserer Hostelwirtin, konnten wir uns leider nicht verabschieden, da sie bereits am Samstag in Richtung Dublin aufgebrochen war, um einen Check-Up im Krankenhaus zu machen. Es ist schon merkwürdig, dass sie das nur in einem Krankenhaus machen konnte, dass sechs Stunden Autofahrt weg ist. Das ist so, als ob man von der Ostsee nach Köln ins Krankenhaus fährt um sich überprüfen zu lassen.

Aber wir konnten natürlich nicht fahren, ohne noch mal in dem Fabrikladen in Ardara vorbei zu schauen, den wir zwei Tage zuvor geschlossen vorgefunden hatten. Das Ergebnis war eher zermürbend. Auf Grund des geringen Absatzes waren die Preise so gestiegen, dass sie für uns nicht erschwinglich waren. Ich zumindest habe nicht das Geld, 90 Euro für einen Pullover auszugeben.

Nach dieser Enttäuschung haben wir uns auf den Weg nach Enniskillen gemacht. Auf dem Weg dorthin lagen, direkt am Lough Erne gelegen, die Burgen Tully Castle und Monea Castle. Beide Burgruinen waren frei zugänglich, vor allem, weil wir außerhalb jeglicher Saison da waren, wir die einzigen waren die den Abstecher zu den Burgen in Kauf nahmen und es absurd kalt war. Aber das hat uns nicht weiter gestört, auch wenn es wahrscheinlich nicht allzu gut für mein Ohr war.

Ennsikillen war nicht so spannend wie wir es uns eigentlich erhofft hatten. Es gibt auch hier ein "Schloss" oder mehr eine Reihe von eher schlicht aussehenden Gebäuden, die sich Schloss nennen. Eigentlich nur das allein stehende Gebäude im Innenhof kann von sich behaupten, einen schlossähnlichen Charakter zu haben. In eben diesem Gebäude ist ein mäßig interessantes Museum, das einen über die Geschichte Enniskillens restlos aufklärt. Da uns das aber nun nicht so übermäßig interessiert hat, haben wir uns in die Stadt aufgemacht, um etwas zu essen zu finden. Leider mussten wir da feststellen, dass der Rest der Stadt ein Spiegelbild dieses Möchtegern-Schlosses ist. Alles sieht grau und langweilig aus. Nur die surreal große Kirche in der Ortsmitte stach da heraus. Also schnell weiter.

Gwen hat ihre Diplomarbeit als LAndschaftsarchitektin über ein Gebiet in der Nähe von Belfast geschrieben, und zwar das Gebiet um den Berg Slieve Gullion herum. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, da noch einen kurzen Abstecher hin zu machen, bevor wir nach Belfast fuhren. Da wir aber viel zu spät aufgebrochen waren, gab es dafür keine Zeit mehr. Gwen versprach mir aber dafür, am nächsten morgen noch einmal dahin fahren zu wollen. Sliee Gullion liegt nahe der Stadt Newry, von da aus könnte ich dann einen Zug in Richtung Dublin und Fähre nach Hause nehmen.

Als wir gegen 18.30 Uhr in Belfast angekommen waren, war es zwar schon dunkel, aber unsere Verabredung mit Ariane war erst um 21 Uhr. Gwen's Idee war, in ein bestimmtes alternatives Kino in Belfast zu gehen. Als wir dort angekommen waren, war der einzige laufende Film an dem Abend leider schon seit einer halben Stunde dran. Also setzten verbrachten wir die Zeit in einem netten Café.

Ariane ist jemand, der immer etwas zu tun haben muss. Eigentlich ist sie Belgierin und arbeitet erst seit ein paar Jahren in Belfast für die EU, hat aber in der Zeit alle VHS Kurse von Fotografie über Malerei bis hin zu Marionettenmachen leicht gemacht. Letzteres war der Kurs, von dem sie an dem Abend nach Hause gehetzt kam. Wir hatten ein wunderbares Abendessen (welches Gwen und ich vorbereitet hatten, glücklicherweise) und ein langes Gespräch bis weit nach Mitternacht.

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