Diese Zeile aus einem Lied von der Band Irie Révoltés (übersetzt heißt sie etwa "Das Leben ist eine einzige Bewegung bzw. Veränderung") kommt mir gerade in den Sinn, da ich euch mitteilen wollte, dass mein Umzug von Karlsruhe nach Schwerte unter Dach und Fach ist, auch wenn der Beginn etwas holprig war. An dem Wochenende, als ich meine erste Fuhre Mobiliar hoch gebracht habe, stand halb Schwerte dank eines heftigen Unwetters unter Wasser. Aber für mich ist das noch glimpflich abgelaufen, denn am Haus meiner Eltern ist zum Glück nichts passiert. An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an alle die mitgeholfen haben und auch die, die wegen dem Unwetter nicht mithelfen konnten!
Wie dem auch sei, ich bin jetzt erst mal ein paar Wochen hier in Schwerte, bevor es im September endgültig nach Sydney geht.
Also bis die Tage!
This line from a song of the french-german band Irie Révoltés came to my mind as i wanted to tell you, that I have now moved from Karlsruhe back to my parents in Schwerte (that's near Dortmund, about 120 km east of the Netherlands). The starting conditions in Schwerte were very bad because on the day I brought the first furnitures to my parents we had a really bad thunderstorm and half of the town was under water. But I was lucky because when i reached my parents' home the rain ended and we could proceed nearly without problems.
Anyway, I'm staying here in Schwerte for the next few weeks until I'm going to fly to Sydney in the middle of September. I can't wait for it!!
So long
Ingo
teegernseher82 - 12. Aug, 02:52
Moin zusammen!
Ein ereignisreiches Wochenende liegt hinter mir. Ich habe mich vor knapp zwei Monaten bei der Hilfsorganisation Viva con Agua de Sankt Pauli als Supporter angemeldet. Viva con Agua setzt sich für sauberes und gut erreichbares Trinkwasser in benachteiligten Ländern ein, indem sie Spenden sammeln und selber vor Ort mit der Bevölkerung Trinkwasserbrunnen errichten (www.vivaconagua.org).
Viva con Agua ist unter anderem auf vielen großen Festivals in Deutschland vertreten, um dort auf sich aufmerksam zu machen und Spenden in Form von Pfandbechern zu sammeln.
Vor ein paar Wochen habe ich in meinem Posteingang eine Mail von Viva con Agua gehabt, in der stand, dass noch Helfer für das Reggae Jam Festival in Bersenbrück vom 8. - 10. August gesucht werden. Ich war sofort begeistert, nicht nur, weil ich helfen konnte und wollte, sondern auch, weil eine meiner Omas aus diesem Ort kam und ich dadurch mal wieder Gelegenheit hatte, mich dort umzuschauen und an alte Zeiten zurück zu denken. Das war schon mal der erste Zufall. Der zweite kam dann ein paar Tage später, als Kebe, ein sehr guter Freund von mir, beim Umzug geholfen hat. Als ich ihm das berichtete meinte er nur, dass er und seine Schwestern sich dafür auch schon Karten gekauft hatten und hinfahren würden. Das Lineup von dem Festival hatte außerdem einige hochkarätige Musiker auf dem Plan, wie zum Beispiel Ken Boothe oder das New York Ska Jazz Ensemble.
An diesem Wochenende war es dann soweit. Außer mir hatten sich noch 7 andere für die Aktion angemeldet. Der Plan war, dass ein Stand mit Infomaterial aufgebaut wird und wir ansonsten in abwechselnden Schichten mit speziell dafür hergerichteten Mülltonnen über das Festivalgelände laufen sollten, um Pfandbecher als Spenden einzusammeln (Pfand 1 € pro Becher). Zuerst aber wurde einmal der Stand aufgebaut, was sich schon als sehr knifflige Aufgabe erwies. Ich habe im Ernst noch nie einen solch komplizierten Pavillon gesehen! Aber irgendwann war das dann mehr schlecht als recht geschafft und wir konnten uns noch ein wenig entspannen, da am Freitag die Bands erst um 19.30 Uhr angefangen haben zu spielen. So hatten wir Helfer noch Gelegenheit, uns ein bisschen besser kennen zu lernen. Rückblickend muss ich sagen, dass das zusammen arbeiten und feiern mit den Kollegen extrem entspannt und gut war.
Nachdem der Stand dann fertig bestückt war mit Flyern, T-Shirts, CDs und DVDs sind wir mit den Tonnen los gegangen. Das Prinzip war ganz einfach: Auf die Leute mit leerem Becher zugehen und denen erklären, was wir machen. Danach haben die meisten bereitwillig ihren Becher hergegeben. So sind am ersten Abend allein fast 180 Becher gesammelt worden für ein Trinkwasserprojekt in Äthiopien. Um ca. 2 Uhr Nachts sind wir dann alle todmüde in Richtung Zeltplatz gegangen, um unseren wohlverdienten Schlaf zu finden. Leider hatten wir die Rechnung ohne "Da Sandwichmaker" gemacht, eine Reggae - Imbissbude, die die ganze Nacht über geistlose Live-Beschallung lieferte. Geistlos deshalb, weil dem improvisierenden SingJay nicht wirklich was neues einfiel und er sich sehr gerne und oft wiederholte. Einprägsam blieben vor allem die Verse "Ich finds schon lang nicht mehr zum lachen was die da oben mit uns machen", "Ich denke gern zurück an Bersenbrück", "Hast Du morgens Hunger, da hast Du bei uns keinen Kummer" und "Tu was Du tust, und alles wird gut", da wir sie während der drei Tage ungefähr 58.000 mal gehört haben. Und das bis 5 Uhr in der früh!
Da ich die letzten zwei Nächte kaum geschlafen hatte, war ich am nächsten morgen entsprechend gerädert. Nach ein paar Bechern Kaffee wars dann zwar etwas besser, aber wie ich den Arbeitstag von 12 bis 12 überstehen sollte, wusste ich echt nicht. Zwar hatte ich keine Schicht von 16 bis 20 Uhr, aber das machte es auch nciht wirklich besser. Mittags blieb ich erst mal am Stand, und da war auch einiges los. Viele interessierten sich für die CDs und die Shirts, und es ging auch einiges weg. Als ich aber dann abends an den Stand kam, war ich total verblüfft: Alle CDs waren verkauft, von den DVDs waren nur noch vier da, die Flyer waren fast alle weg, und sogar ein paar T-Shirts sind in der Zeit verkauft worden. Bis 12 Uhr war alles bis auf die übergroßen und-kleinen T-Shirts verkauft. Nur Becher sind an dem Tag nicht so wirklich viel rein gekommen (knapp 400). Die Müdigkeit ist aber irgendwann der Euphorie darüber gewichen, dass der Verkauf so gut gelaufen ist. So sind einige von uns nachts noch ins Dancehall-Zelt gegangen, um noch ein bisschen zu feiern. So gegen 3 Uhr war aber auch ich in der Falle, und habe mich nur kurz vom Sandwichmaker - Typen aufhalten lassen, in den Schlaf zu fallen.
Am nächsten Tag ging die Arbeit schon etwas früher los. Da wir keine Flyer und kaum noch was zu verkaufen hatten, wollten wir den Stand schon am morgen abbauen und nur noch mit den Tonnen durch die Gegend ziehen. Der Chin Chiller Clan war die erste Band, die mittags spielte. Das war für uns wichtig, denn die Jungs haben auf der Bühne Werbung für uns und unsere Aktion gemacht, so dass wir alle Tonnen um die Bühne postiert haben, um möglichst viele Spenden zu bekommen. Die unmittelbare Reaktion des Publikums war allerdings mehr als lau. Im Laufe des Tages hat sich das aber noch geändert, und es wurden noch richtig viele Becher gesammelt.
Einige Leute wollten noch bis Montag mittag bleiben, die haben dann die Spätschicht übernommen, während die, die Abends noch fahren wollten (inkl. mir) um 18 uhr die Segel streichen konnten. Nachdem dann alles gepackt war, sind Kebe und ich wieder Richtung Schwerte gedüst.
Abschließend muss man sagen:
a) ich hab viele sehr coole Leute kennen gelernt, allen voran natürlich die Helferkollegen,
b) für die größe des Festivals ist recht viel Spendengeld zusammen gekommen, und
c) vom musikalischen her hat sich das Festival auf jeden Fall gelohnt, auch wenn mein Favorit Ken Boothe leider kurz vorher abgesagt hat.
Alles in allem ein sehr tolles Wochenende, vor allem auch, weil ich ein neues Lebensmotto gefunden habe:
"Tu was Du tust, und alles wird gut!"
In diesem Sinne, machts gut
Ingo
teegernseher82 - 12. Aug, 02:52